Krankenhaus Losheim soll Akutklinik bleiben

Losheim · Der Förderverein ist mit seinen finanziellen Zuwendungen eine Stütze des Losheimer Krankenhauses. Baumaßnahmen ebenso wie medizinische Geräte wurden dank des bürgerschaftlichen Engagements bezahlt beziehungsweise bezuschusst.

 Über die Zukunft der Hochwald-Krankenhäuser war in der Vergangenheit immer wieder spekuliert worden. Nun ist klar, dass auch die Standorte Losheim (links) und Wadern (rechts) erhalten bleiben sollen. Fotos: Rolf Ruppenthal

Über die Zukunft der Hochwald-Krankenhäuser war in der Vergangenheit immer wieder spekuliert worden. Nun ist klar, dass auch die Standorte Losheim (links) und Wadern (rechts) erhalten bleiben sollen. Fotos: Rolf Ruppenthal

"Hocherfreut und dankbar" hat nach eigenem Bekunden der Krankenhausförderverein Losheim die Ende Juli bekanntgewordene "gute Botschaft" vernommen, wonach die Krankenhaus-Standorte im Hochwald erhalten bleiben sollen. Dies hatten Repräsentanten der Unternehmensgruppe Marienhaus und der Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT), die Träger der vier Kliniken im Hochwald (Wadern/Losheim, Lebach und Hermeskeil) gegenüber der SZ erklärt. Nun sollten die Träger aber auch dafür Sorge tragen, dass das Losheimer Krankenhaus als Akutklinik erhalten bleibt, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins, der Losheimer Alt-Bürgermeister Raimund Jakobs, gegenüber der SZ. "Angesichts der Tatsache, dass unser Krankenhausförderverein kein höheres Ziel verfolgt als die bestmögliche Funktion unserer Marienhausklinik St. Josef für die Menschen unserer Region, bauen wir darauf, dass unsere Klinik im Rahmen des künftigen medizinischen Konzepts mit ihren Fachabteilungen Konservative Orthopädie und Innere Medizin weiterhin in dieser Konstellation erhalten bleibt", sagt Jakobs. Er schließe sich der Argumentation des Losheimer Bürgermeisters Lothar Christ an (SZ vom 27. Juli), der die "volle Unterstützung" des Fördervereins finde. Jakobs: "Der Krankenhausförderverein sieht neben dem als Erfolgsmodell geschätzten Wirken der Abteilung Konservative Orthopädie auch die weitere Existenz der Fachabteilung Innere Medizin als dringend erforderlich." Im Falle des Verlustes dieser Fachabteilung würde sich der Status der Marienhausklinik St. Josef ändern mit der Folge, dass eine breite Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet sei.

Jakobs wies darauf hin, dass es dem Förderverein jetzt gelungen sei, ein im Jahr 1978 aufgenommenes Darlehen zur Teil-Finanzierung von Baumaßnahmen am Krankenhaus in Höhe von rund 500 0000 Euro komplett zurückzuzahlen. "Nach 36 Jahren haben wir es - mit entsprechen Zinsleistungen - jetzt als getilgt registriert." Erst vor kurzem habe der Verein die Anschaffung eines knapp 100 000 Euro teuren Ultraschallgerätes für die Innere Abteilung mit 30 000 Euro unterstützt. Und der Verein hat seit seiner Gründung 1978 noch viel mehr fürs Krankenhaus getan, unterstreicht Jakobs: "Verein, Gemeinde und Marienhausklinik blicken auf eine langjährige Historie von Förderleistungen zurück, die mittlerweile, vom Krankenhausförderverein kommend, die Höhe von 1,2 Millionen Euro überschritten haben." Rechnet man die Aufwendungen der Gemeinde für das Krankenhaus in diesem Zeitraum von rund 800 000 Euro hinzu, seien der Klinik seit 1978 rund zwei Millionen Euro aus der Losheimer Bürgerschaft zur Verfügung gestellt worden. "Sie wurden gespendet für ein Krankenhaus, das die Akutversorgung der Bevölkerung sichert", sagt Jakobs.

Die Losheimer wüssten, abgesehen von ihrem eigenen direkten Engagement für das Krankenhaus, wem sie die heutige Form und Funktion der Marienhausklinik St. Josef zu verdanken haben, so Jakobs, nämlich: "Vor allem den positiven, seit Generationen zum Wohle der Menschen unserer Heimat getroffenen Entscheidungen der Franziskanerinnen in Waldbreitbach, heute von der Marienhausstiftung repräsentiert." Daher gelte dieser Ordensgemeinschaft "unser großer, herzlicher Dank für diese großartige Verbundenheit mit uns".

Die CDU-Kreisvorsitzende Helma Kuhn-Theis begrüßt die Entscheidung der Träger, die Krankenhäuser im Wadern und Losheim weiterzuentwickeln. Vor kurzem hatten die Marienhaus-Unternehmensgruppe und die Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT) angekündigt, die vier Klinik-Standorte in der Hochwaldregion (Hermeskeil, Losheim, Wadern, Lebach) als Verbund-Krankenhaus unter einem gemeinsamen organisatorischen Dach zu erhalten (die SZ berichtete). Träger der Kliniken in Hermeskeil und Wadern/Losheim ist die Marienhaus-Unternehmensgruppe. Bei der Caritas-Klinik Lebach ist es die Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), deren sämtliche Anteile die kirchliche Hildegard-Stiftung hält. Über die Zukunft der Hochwald-Krankenhäuser war in der Vergangenheit immer wieder spekuliert worden, unter anderem war der Neubau eines zentral gelegenen Schwerpunkt-Krankenhauses bei gleichzeitiger Schließung der bisherigen Standorte erwogen worden. Diese Pläne sind nun offenbar vom Tisch.

Versorgung vor Ort erhalten

 Raimund Jakobs

Raimund Jakobs

 Helma Kuhn-Theis

Helma Kuhn-Theis

"Diese Entscheidung ist wichtig, damit auch in Zukunft im nördlichen Saarland eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden kann. Ich begrüße insbesondere die Idee, im Verbund mit anderen Kliniken die Gesundheitsversorgung neu aufzustellen und Schwerpunkte zu bilden", erklärte die CDU-Kreisvorsitzende gegenüber der SZ. Vor allem begrüße sie, dass die Landesregierung gemeinsam mit der Marienhaus-Gruppe Gespräche geführt habe. "Damit ist eine gute und stabile Grundlage für eine neue Krankenhausplanung im Saarland insgesamt geschaffen."

Die neue Planungsperiode für den Landes-Krankenhausplan wird den Zeitraum 2018 bis 2023 abdecken. Dem neuen Krankenhausplan wird ein entsprechendes Planungsgutachten vorausgehen, das die medizinischen Bedarfe im Land prüft und bewertet. Der aktuelle Krankenhausplan gilt noch bis Ende 2017 und sichert den Fortbestand der bisherigen Kliniken in der jetzigen Form.

Das Konzept der Verbundklinik sichere ein hohes Maß an medizinischem Wissen und Qualität und schaffe es zudem, Synergien mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit zu erzielen, findet Kuhn-Theis. Die Entscheidung wertet die CDU-Kreisvorsitzende als Stärkung der Hochwaldregion und Impuls für den Wirtschaftsstandort. Kuhn-Theis: "Nach langer Zeit der Spekulation auch über einen Krankenhaus-Neubau an anderer Stelle haben wir jetzt Klarheit. Die Entscheidung stärkt den ländlichen Raum und sichert auch künftig die wohnortnahe Gesundheitsversorgung." Arbeitsplätze und damit die Attraktivität der Region blieben erhalten, "was zu Beginn der Beratungen nicht selbstverständlich war".

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