Losheim Wo stößt Digitalisierung bei der Bildung im Kreis an Grenzen?

Losheim · Sieben Teilnehmer loteten bei der Podiumsdiskussion in Losheim Realitäten und Möglichkeiten an Schulen und in Betrieben aus.

 Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen (von links): Roman Lutz, Leiter der Abteilung Bildungs- und Wissenschaftspolitik der Arbeitskammer des Saarlandes, Peter Nagel, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Beruf und Bildung der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, Karl-Heinz Land, Autor und Referent des Vortrags, Franziska Ziegelmeyer, Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz/Saarland, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Alexander König vom Bildungsministerium und Markus Kühn, Beauftragter für Innovation und Technologie im Aufgabenbereich Unternehmensberatung der Handwerkskammer Saarland.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen (von links): Roman Lutz, Leiter der Abteilung Bildungs- und Wissenschaftspolitik der Arbeitskammer des Saarlandes, Peter Nagel, Geschäftsführer des Geschäftsbereichs Beruf und Bildung der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, Karl-Heinz Land, Autor und Referent des Vortrags, Franziska Ziegelmeyer, Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz/Saarland, Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Alexander König vom Bildungsministerium und Markus Kühn, Beauftragter für Innovation und Technologie im Aufgabenbereich Unternehmensberatung der Handwerkskammer Saarland.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erklärte bei der Bildungskonferenz in Losheim, dass „die Schulen im Landkreis schon weit sind“, was die technische Ausstattung angehe.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Roman Lutz, Leiter der Abteilung Bildungs- und Wissenschaftspolitik der Arbeitskammer des Saarlandes, Markus Kühn, Beauftragter für Innovation und Technologie der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes, Peter Nagel, Geschäftsführer des Geschäftsbereiches Beruf und Bildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlandes, sowie Alexander König vom Ministerium für Bildung und Kultur, Buchautor Karl-Heinz Land und Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich über das Thema „Bildung wird digital – Realitäten, Möglichkeiten und Grenzen für den Landkreis Merzig-Wadern“.

„Die digitalen Kompetenzen sind enorm wichtig“, machte Markus Kühn klar. Darum habe die HWK das Projekt „KOLA – Kompetenzorientiertes Lernen im Arbeitsprozess mit digitalen Medien“ – vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Kühn zufolge kam das Projekt zwar gut an, konnte sich jedoch wenig durchsetzen. „Wir werden darüber reden müssen, wie flexibel die berufliche Ausbildung sein muss“, meinte Peter Nagel, der durch die Digitalisierung eine Chance auf Schaffung neuer Arbeitsplätze sieht.

Kritik daran äußerte Roman Lutz: „Zwischen ihrem Vortrag und der Realität liegt das Meer.“ Zwar seien manche Schulen und Ausbildungsbetriebe bereits fortgeschritten, anderen fehle es jedoch an der entsprechenden technischen Ausstattung. Daraus könnte nach seiner Darstellung eine soziale Spaltung entstehen.

Eine totale Überwachung des Menschen befürchtete dagegen Volker Gräve, Geschäftsführer der Gesellschaft für Infrastruktur und Beschäftigung und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung des Landkreises, wohingegen Karl-Heinz Land eine Befreiung durch das Internet und Digitalisierung erlebe und auf die aktuellen Tumulte in Hongkong verwies. Gleichwohl sprach Land von der „Datensouveränität“. „Ich will nicht, dass jede Diskussion mit dem Datenschutz platt gemacht wird. Es geht darum, einen datenschutzfreundlichen Service zu gestalten“, sagte der Unternehmer, der sich, wie er sagt, als „Digital Evangelist“ versteht.

Rund um das Thema Digitalisierung hielt die Landrätin zudem das Alter der Entscheider für wichtig. „Jemand, der in dieser Welt groß geworden ist, lernt anders“, sagte Schlegel-Friedrich und würde gerne mehr Entscheidungskompetenz an Jüngere abgeben. Dabei stellte Christoph Neisius die Frage, ob elementare Fähigkeiten wie Lesen, Rechnen und Schreiben im Zuge der Digitalisierung zu kurz kommen. Peter Nagel zufolge bleiben diese Fähigkeiten weiterhin Bestandteil einer Prüfung und werden nicht verschwinden.

Ebenso werde der Mensch den Wunsch nach etwas Haptischem in der Zukunft nicht verlieren, sagte Karl-Heinz Land. Die Landrätin ging positiv aus der Podiumsdiskussion: „Es war richtig, die Schulen im Landkreis bereits zu unterstützen und es wird wichtig bleiben, dies weiter zu tun.“

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