Kommentar zur Bürgermeisterwahl Den Heimvorteil genutzt

Im Fußball würde man sagen, der Sieger hat seinen Heimvorteil genutzt: Helmut Harth hat bei der Wahl des neuen Rathauschefs in der Stausee-Gemeinde Losheim am See die Trümpfe, die ihm zur Verfügung standen, perfekt ausgespielt.

Kommentar zum Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl in Losheim am See
Foto: SZ/Robby Lorenz

Als gebürtiger Losheimer mit einem großen Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis gelang es ihm, eine große Zahl an Unterstützern auch jenseits der etablierten Parteien hinter sich zu vereinen und diese Wahl als unabhängiger Bewerber für sich zu entscheiden. Dabei kam dem Wahlsieger auch zu Gute, dass er sich sehr akribisch auf die Wahl vorbereitet hatte und seine Kandidatur fast ein ganzes Jahr lang vorangetrieben und mit Inhalten unterfüttert hatte.

In der Tat war es der unabhängige Bewerber, der mit dem komplettesten Programm (man könnte auch sagen: mit einer Vision) für die Stausee-Gemeinde angetreten war. Und: Er hat für diesen Wahlsieg wirklich gerackert, hat sämtliche Haustüren in der Gemeinde abgeklappert, war überall präsent, auch mit unzähligen Plakaten. Das brachte ihm offenkundig die meisten Sympathien und Wählerstimmen ein. Und so zeigt dieses Ergebnis von Pfingstsonntag einmal mehr, dass diese Urwahlen im kommunalen Bereich in allererster Linie Personenwahlen sind. Auch ohne die Unterstützung einer Partei im Rücken konnte Harth den Urnengang relativ deutlich für sich entscheiden. Die etablierten Parteien müssen indes anerkennen, dass ihnen das Primat darüber, wer in den Rathäusern das Sagen hat, mehr und mehr verloren geht.

Das Erfreulichste an der Stichwahl in Losheim war überdies die Wahlbeteiligung: Rund 55 Prozent, das kann sich im Landesvergleich durchaus sehen lassen. So kann dieser Wahltag als ein guter Tag für die Demokratie auf kommunaler Ebene in die Historie eingehen.

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