Umzug in Scheiden Wenn die Fastnachter einmal klingeln 

Scheiden · Umzug trotz Corona: drei Mann in Scheiden machten das möglich. Ralf Zimmermann, Peter Jacobs und Devid Hero brachten die Fastnacht an die Häuser.

 In Scheiden zogen am Samstag die Karnevalisten Ralf Zimmermann, Peter Jakobs und Devid Hero bei eisigem Wind durch das Dorf und verteilten Bonbons und einen kleinen Schnaps, wie hier bei Hans Hamel.

In Scheiden zogen am Samstag die Karnevalisten Ralf Zimmermann, Peter Jakobs und Devid Hero bei eisigem Wind durch das Dorf und verteilten Bonbons und einen kleinen Schnaps, wie hier bei Hans Hamel.

Foto: Werner Krewer

Manchmal kann es auch Nachteile haben, im höchstgelegenen Dorf des Saarlandes zu wohnen. Getreu ihrem Motto „Mir geh´n net ham“, wollten die Scheidener Narren wenigstens einen Traktor schmücken, damit durch die Straßen tuckern und, unter Einhaltung sämtlicher Corona-Regeln, ein paar Süßigkeiten und Schnapsfläschchen an ihre Mitglieder verteilen. Aber die Bewohner dieses idyllischen Dörfchens müssen nicht nur den meisten Schnee schippen, sie sind auch den niedrigsten Temperaturen ausgesetzt, und so sah der Trecker gar nicht ein, warum er außerhalb der Arbeitssaison anspringen sollte. Weder Tricks noch freundliche Worte oder deftige Beschimpfungen brachten ihn zum Laufen.

Aber aufgeben? Nein! Vorsitzender Devid Hero fischte einen Handkarren aus der Versenkung, warf sich gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Ralf Zimmermann und Peter Jakobs in Schale und marschierte los.

Es wurde geklingelt, mit Maske und Abstand gingen ein paar freundliche Worte hin und her, und so versorgte man jedes Mitglied mit einem närrischen Gruß und einer kleinen Fösendsüberraschung. Da in Scheiden fast in jedem dritten Haus ein KV-ler wohnt, hatten die drei Obernarren eine ganze Weile zu tun.

„Es ist ein schwacher Ersatz für die Kappensitzung“, meinte Hero, aber da die Mitglieder dem Verein treu bleiben und trotz ausgefallener Veranstaltungen weiter brav ihren Beitrag zahlen, sollten sie nicht völlig leer ausgehen. Eine kleine Auswahl an Vorträgen und Sketchen konnten sie auf YouTube anschauen. So hatten Erna und Helmfried, alias Lena Jakobs und Robin Weirich, am Fetten Donnerstag eine kleine Internetshow abgezogen und Hero selber beteiligte sich an einem Online-Auftritt des befreundeten Vereins „Mir gän os net“ in Niederlosheim.

Alle sammeln sie Ideen und Kräfte für die Session 21/22, denn wenn der Corona-Spuk vorbei ist, soll zur Fösendszeit wieder so richtig der Punk abgehen.

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