Springreiten Julie Thielen reitet ihre beste Saison

Losheim · Die Springreiterin Julie Thielen aus Losheim blickt an Weihnachten auf ein ereignisreiches Jahr zurück.

 Julie Thielen mit ihrem Pony „Tonlyn Bobbys Girl“.

Julie Thielen mit ihrem Pony „Tonlyn Bobbys Girl“.

Foto: Thielen

Mensch und Tier verstehen sich blind. Die Chemie stimmt, das spürt man gleich. Wenn Springreiterin Julie Thielen und ihr Pony „Tonlyn Bobbys Girl“ über den Parcours galoppieren, scheinbar mühelos mächtige Hindernisse überwinden und im Kampf gegen die Uhr die Hufe schwingen lassen, dann fluppt es nur so. Im Jahr 2017 fluppte es für die 15 Jahre alte Losheimerin extrem häufig.

Mit ihren Ponys und Großpferden war Julie bei nationalen und internationalen Turnieren am Start und räumte reihenweise vordere Plätze ab. Oft in Bestzeit und (fast) ohne Abwürfe, versteht sich. „Es war mein erfolgreichstes Jahr. Ich bin stolz auf meine Pferde und meine Familie. Teamwork ist das Erfolgsgeheimnis, besonders in meinem Sport“, sagt Julie und freut sich auf besinnliche Weihnachtstage. Hinter ihr liegt eine ereignisreiche Zeit. Eine Hammer-Saison, die mit einer Oster-Überraschung begann. Beim internationalen Turnier in Fontainebleau ritt Julie mit dem Pony-Bundeskader in der Nationen-Wertung auf Rang vier. Mit Jungstute „Top Medusa“ belegte sie später noch einen ersten Platz und war ergriffen. „Sie spielten die Nationalhymne für uns. Da hat sich das Training doch gelohnt“, sinniert sie.

Beim renommierten „Preis der Besten“ sahnte das Erfolgs-Duo im Mai in Warendorf Silber ab und Peter Teeuwen fand für seine Bundeskader-Reiterin lobende Worte: „Von diesem Paar werden wir noch einiges sehen“, meinte der Pony-Bundestrainer nach dem Finale der deutschen Nachwuchs-Elite sichtlich begeistert. Neben dem Talent-Förderpreis der Horst-Gerbers-Stiftung gab es von Teeuwen Start-Tickets für den Nationen-Preis im holländischen Wierden und die „Future Champions“.

Beim weltgrößten Jugendreiter-Festival in Hagen rechtfertigte Julie im Juni mit „Tonlyn Bobbys Girl“ das in sie gesetzte Vertrauen und landete als beste Deutsche auf Rang zwei. „Auf diese Silbermedaille bin ich sehr stolz. Meine Stute hat alles gegeben. Zusammen haben wir toll gekämpft“, freut sich die junge Saarländerin. Nach diesem Coup stand Julie sogar im erweiterten Nationalkader für die Pony-EM.

Nach Ungarn fuhr sie im Sommer zwar nicht, an Erfolgen mangelte es ihr danach aber nicht: Neben ihrem Sieg beim Bundeschampionat in Warendorf mit „Top Medusa“ und Grand-Prix-Erfolgen in Gahlen und Legden gewann die süddeutsche Vizemeisterin im Oktober auch ein S-Springen beim Nationen-Preis in schweizerischen Chevenez. Zum Pokal gab es eine Wildcard für das internationale CSI-Turnier in Basel 2018. „Hier reitet sonst nur die Weltelite. Wahnsinn“, schwärmt Julie, die mit Großpferd „Showbizz“ 2017 erstmals bei den Junioren startete und bei sechs S-Springen vordere Plätze abräumte.

Und das Springreiter-Gen scheint in der Familie zu liegen. So durfte Fabio Thielen nach einigen Top-Platzierungen und Auszeichnungen im Herbst am Bundeskader-Lehrgang in Warendorf teilnehmen. Während der zehn Jahre alte Bruder von Julie noch am Anfang seiner Reiter-Karriere steht, wird Julie 2018 in Warendorf, Hagen und bei den deutschen Jugendmeisterschaften in München letztmals Vollgas geben. Danach will sie sich bei den Junioren neuen Herausforderungen stellen: „Mit 16 Jahren ist im Pony-Lager Schluss. Der Endspurt beginnt.“

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