Jubiläum Austausch von Erfahrungen und Ideen

Losheim · Die Hochwald-Gemeinde Losheim und die Regenwald-Kommune Bokungo im Kongo arbeiten Hand in Hand.

 Seit zehn Jahren hat Losheim eine Partnerschaft mit Bokungu im Kongo. Wolfgang Leinen (l.) und Michael Jochem vom Konga Freundeskreis mit Silvia Kreis, Bürgermeister Lothar Christ und Reiner Lermen vom Globus.

Seit zehn Jahren hat Losheim eine Partnerschaft mit Bokungu im Kongo. Wolfgang Leinen (l.) und Michael Jochem vom Konga Freundeskreis mit Silvia Kreis, Bürgermeister Lothar Christ und Reiner Lermen vom Globus.

Foto: Werner Krewer

Seit zehn Jahren besteht die Partnerschaft der Stadt Bokungu in der Demokratischen Republik Kongo und der Gemeinde Losheim am See. Dieses Jubiläum wurde im Kino Losheim offiziell gefeiert.

Begonnen hatte alles damit, dass Wolfgang Leinen vor 16 Jahren als damaliger Direktor des Diözesanbüros für die medizinischen Werke vom Kongo aus Kontakt mit Bürgermeister Lothar Christ aufnahm, um ihm sein Gesundheitsprojekt vorzustellen und um Unterstützung dafür zu bitten. Die Gemeinde Losheim kam seinem Anliegen gerne entgegen, stellte im Amtlichen Bekanntmachungsblatt die Aufgaben und Ziele des Gesundheitsprojektes im kongolesischen Regenwald vor und rief zu Spenden auf.

Durch die verstärkte Öffentlichkeitswirkung – vor allem mit der Reihe „Was gibt’s Neues aus dem Kongo? – vergrößerte sich die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Im Jahr 2003 regte die damalige Bürgermeisterin aus Bokungo, Ekila Yafé, an, eine Partnerschaft zwischen der Hochwald-Gemeinde und der Regenwald-Kommune zu gründen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Im Laufe der nächsten Jahre konnte die Gemeinde Losheim mit verschiedenen Hilfsmaßnahmen wie etwa der Bereitstellung diverser Handwerksmaterialien und Werkzeuge für den Straßenbau und der Finanzierung eines Motorrads auf praktische Art und Weise helfen. Der Erlös aus zwei von der Gemeinde Losheim organisierten Benefizläufen und einem Benefizkonzert kam ebenfalls den Projekten zugute.

Die Verbindung zum Kongo wurde zusätzlich durch persönliche Begegnungen intensiviert. Im Dezember 2008 beschloss der Gemeinderat dann die offizielle Partnerschaft. Seitdem sind gemeinsam weitere Projekte auf den Weg gebracht worden wie zum Beispiel die Schulsanierung und Anschaffung von Schulbänken. Auch der Schutz und Erhalt des Regenwaldes spielt eine wichtige Rolle in der Partnerschaft. „Hochwald und Regenwald – zwischen den Waldgemeinden gibt es Einiges auszutauschen“, sagte Bürgermeister Christ schmunzelnd.

Dies alles wird begleitet vom Losheimer Partnerschaftskomitee und dem Verein „Konga – Freundeskreis Tshuapa“. Der Name Konga steht für den traditionellen Kupferring der Völker am Tshuapa-Fluss in der Demokratischen Republik Kongo und symbolisiert Verbundenheit und Partnerschaft, sowie Ausgleich der Interessen. „In der Tradition der Mongo werden noch heute Kongas zur Heirat in den Familien weitergegeben“, erklärt Michael Jochem, Vorsitzender des Vereins, der auch das „Sprachrohr“ nach Losheim war, als Wolfgang Leinen noch im Kongo arbeitete. „Wir haben vor Ort Partner, die uns sagen, was im Moment gerade nötig ist. Wir versuchen dann, diese Projekte finanziell zu unterstützen. Mittlerweile geht das mit der Kommunikation über Facebook ganz gut“, erläutert Leinen.

Auch über die Fertigstellung der Projekte, wie die Anschaffung der Schulbänke oder die Einführung der bäuerlichen Familienimkerei, kann dann der Bevölkerung Bericht erstattet werden. Die Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule unterstützte ebenfalls die Partnerschaft mit einer Spende. Dabei geholfen haben Schüler, die den Kunden im Globus Losheim beim Einpacken geholfen haben. Als Dankeschön dafür wanderten viele Euros in die Spendenbox. Rainer Lermen vom Globus Losheim überreichte einen Scheck von 1900 Euro während der Feierstunde. Damit können bestehende Projekte ausgebaut und neue in Angriff genommen werden.

Bürgermeister Lothar Christ dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit in der Partnerschaft. Im Anschluss an die Feierstunde wurde der Film „Kinshasa Symphony“ vorgeführt. Der Dokumentarfilm wurde im Kongo gedreht und begleitet das Symphonieorchester Kinshasa bei den Proben zu einem Konzert.

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