Hut-Experte mit großer Tradition

Losheim. Das Huthaus Röder in Losheim feierte im November 2008 sein 100-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass gratulierte jetzt Wirtschaftsminister Joachim Rippel der Inhaberin Margret Schaneng. Er zeigte sich erfreut darüber, dass das traditionsreiche Einzelhandelsgeschäft in zentraler Ortslage in all den Jahren so erfolgreich geführt wurde

 Wirtschaftsminister Joachim Rippel probierte bei Margret Schaneng Hüte an. Foto: Solander

Wirtschaftsminister Joachim Rippel probierte bei Margret Schaneng Hüte an. Foto: Solander

Losheim. Das Huthaus Röder in Losheim feierte im November 2008 sein 100-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass gratulierte jetzt Wirtschaftsminister Joachim Rippel der Inhaberin Margret Schaneng. Er zeigte sich erfreut darüber, dass das traditionsreiche Einzelhandelsgeschäft in zentraler Ortslage in all den Jahren so erfolgreich geführt wurde. Margret Schaneng hält in dritter Generation die Zügel in Frauenhänden. "Es ist eine schöne Sache, dass die Nachfolge gesichert ist", betonte der Minister. Denn Tochter Stefanie steht schon in den Startlöchern, wenn ihre Mutter den Betrieb an sie übergibt. Maria Röder, die Großmutter der jetzigen Besitzerin, eröffnete das Geschäft 1908. Die Putzmacherin stammte aus einem Textilgeschäft in Losheim. Sie führte den Betrieb bis 1956. Danach übernahm Tochter Klara Röder bis 1987 das Geschäft. Margret Schaneng musste den Beruf der Hutmacherin erlernen, da ihre Tante Klara ledig war und eine Nachfolgerin gebraucht wurde. Sie erlernte den Beruf der Hutmacherin von 1959 bis 1962 in Merzig bei der Hutmacherin Kalberkamp und schloss mit der Gesellenprüfung ab. "Die Entscheidung zum Weiterführen des Geschäftes war richtig, denn ich habe den Beruf immer mit Leib und Seele ausgeübt", sagt sie heute. Das merkt man der vitalen Firmenchefin auch an. Sie kennt sich in ihrem Metier bestens aus und verfügt über ein großes Sortiment an Damen- und Herrenhüten in Stroh, Filz und Stoff wie dem Panamahut für den Sommer, dem berühmten amerikanischen "Stetson", Ballonmützen, Schirmmützen, Inka-Mützen und natürlich Accessoires wie Schals und Handschuhe. Die Ware bezieht sie von Marken-Herstellern wie Stetson, McBurn, Bullani, Passigatti, Faustmann, Seeberger, Kangol und Mayser. Hüte macht Margret Schaneng, Mutter von vier Kindern kaum noch. "Die Anfertigung ist sehr aufwendig und zeitintensiv. Kleine Umänderungen von Hüten und Mützen sind aber möglich", erzählt sie. Sie hat noch etwa 30 bis 35 Formen aus Holz und Gips, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Sie dienen der Herstellung von Hüten. Der Filz wird aufgelegt, geglättet und gedämpft. Kürzlich hat ein angehender Fotografiestudent alle Arbeitsschritte, die zum Anfertigen eines Hutes gehören, abgelichtet. "Die Bilder vom Stumpen zum fertigen Hut haben ihm seinen Traumstudienplatz ermöglicht", bereichtet Margret Schaneng stolz. Hutfachgeschäfte gibt es im Saarland so gut wie keine mehr. Deshalb kommen die Kunden nicht nur aus der näheren Region, sondern auch aus Trier, Saarburg, Perl, Luxemburg und Saarbrücken. Wirtschaftsminister Joachim Rippel war begeistert von der großen Auswahl an Hüten. Kurzerhand probierte er ein paar Modelle an. Leider war kein passendes Stück für ihn dabei. Das lag aber nicht an dem ausgefallenen Geschmack des Ministers, sondern an der momentan nicht mehr allzu großen Auswahl an Winterware. Frau Schaneng versprach aber, ihn im September anzurufen, sobald die neue Winterkollektion eingetroffen ist. "Es ist eine schöne Sache, dass die Nachfolge gesichert ist."Wirtschaftsminister Joachim Rippel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort