Harth gewinnt Stichwahl Helmut Harth entscheidet Stichwahl für sich

Losheim am See · Mit 56 Prozent der Stimmen setzt sich der unabhängige Bewerber Helmut Harth im zweiten Wahlgang gegen den SPD-Kandidaten Björn Kondak durch. Die Wahlbeteiligung lag bei der Stichwahl am Pfingstsonntag bei 54,9 Prozent.

 Mit 56 Prozent gewinnt Helmut Harth die Stichwahl zum Bürgermeister in Losheim am See.

Mit 56 Prozent gewinnt Helmut Harth die Stichwahl zum Bürgermeister in Losheim am See.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Helmut Harth wird neuer Bürgermeister in der Gemeinde Losheim am See. In der Stichwahl am Pfingstsonntag setzte sich der 56 Jahre alte unabhängige Bewerber mit 56,0 Prozent der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Björn Kondak (37) durch. Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei ordentlichen 54,9 Prozent. Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen, an dem sich noch 70 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt hatten, hatte Helmut Harth mit gut 36 Prozent bereits die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Björn Kondak hatte sich am 26. Mai mit einem ganz knappen Vorsprung von 14 Stimmen und knapp 32 Prozent gegenüber dem CDU-Bewerber Norbert Müller behauptet. Der neue Losheimer Bürgermeister wird sein Amt am 1. Oktober antreten, der bisherige Verwaltungschef Lothar Christ (SPD) scheidet zu diesem Termin in den Ruhestand aus.

 Der unterlegene SPD-Gegenkandidat Björn Kondak (links) gratuliert dem neuen Bürgermeister von Losheim, Helmut Harth (parteilos).

Der unterlegene SPD-Gegenkandidat Björn Kondak (links) gratuliert dem neuen Bürgermeister von Losheim, Helmut Harth (parteilos).

Foto: Tina Leistenschneider

Insbesondere das starke Abschneiden im Kernort Losheim, wo Helmut Harth geboren wurde, legte für den unabhängigen Bewerber den Grundstein zum Wahlsieg. Zwischen 65 und 75 Prozent holte Harth in den fünf Losheimer Wahlbezirken, wo zusammen rund 1280 der insgesamt etwa 7280 Wähler ihre Stimme abgaben. Stark schnitt der Wahlsieger auch in Niederlosheim ab, dem Ort, in dem er lebt. Und auch im Nachbarort Wahlen hatte Harth die Nase vorn. Nicht unwichtig war auch sein Sieg bei den Briefwählern, denn auch hier ging es um zahlreiche Stimmen: Insgesamt rund 2400 Bürger hatten per Briefwahl abgestimmt, und 62,6 Prozent von ihnen für Helmut Harth. Das ergab in der Endabrechnung einen deutlichen Vorsprung von mehr als 860 Stimmen für den unabhängigen Bewerber.

 Mit Spannung erwartete Harth (Zweiter von rechts) mit Ehefrau Doris Petry-Harth das Ergebnis.

Mit Spannung erwartete Harth (Zweiter von rechts) mit Ehefrau Doris Petry-Harth das Ergebnis.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Harth sagte nach Ende der Auszählung, ausschlaggebend für seinen  Erfolg sei gewesen, dass er „das bessere Programm“ präsentiert habe und einen „sehr engagierten Wahlkampf“ geführt habe. Harth wird ab Oktober ohne „politische Hausmacht“ im Gemeinderat an der Spitze der Gemeinde stehen. Der unabhängige Bewerber sah dies indes nicht als Nachteil: „Die meisten Bürgermeister im Saarland haben keine Ratsmehrheit hinter sich.“ Auch der jetzige Rathauschef Lothar Christ habe 24 Jahre lang ohne Mehrheit seiner Partei im Rat die Geschicke Losheims geleitet. „Man muss themenbezogen Mehrheiten finden und dafür mit allen im Rat vertretenen Kräften reden“, sagte Harth. Und weiter: „Für gute Ideen finden sich immer Mehrheiten.“ Er werde zuallererst mit allen Fraktionen im Gemeinderat und mit allen Mitarbeitern in der Verwaltung Gespräche führen, kündigte der neue Bürgermeister an, „um die Strukturen zu stabilisieren“. Außerdem werde er sehr zügig nach seinem Amtsantritt Bürgergremien gründen und die Bürger der Gemeinde in die Diskussion um die Weiterentwicklung Losheims einbinden. „Denn ich habe die Bürger hinter mir“, zeigte sich Harth überzeugt. Der Wahlsieger betonte, für ihn gehörten alle zwölf Ortsteile der Gemeinde zusammen, und er werde bestrebt sein, alle Ortschaften in der Stausee-Gemeinde positiv weiterzuentwickeln. Er dankte allen Wahlhelfern für ihren Einsatz an den beiden Wahlsonntagen am 26. Mai und an Pfingstsonntag. „Das war ein ganz wichtiger Einsatz für die Demokratie“, unterstrich Harth.

Sein unterlegener SPD-Kontrahent Björn Kondak bekundete, abgesehen von der deutlichen Differenz in Losheim sei das Rennen zwischen beiden Kandidaten ganz knapp gewesen. „Der Kernort Losheim bestimmt, wo in der Gemeinde der Hase herläuft“, konstatierte Kondak angesichts des deutlichen Vorsprungs von fast 500 Stimmen, den Harth in seinem Geburtsort hatte herausarbeiten können. Weil Kondak zudem in dem einwohnerstarken Ortsteil Wahlen hinter Harth lag und dieser auch bei den Briefwählern gut 600 Stimmen mehr sammelte als der SPD-Mann, war das Ergebnis am Ende dann doch eindeutig. Kondak räumte ein, dass ihn das Wahlener Ergebnis „ein bisschen enttäuscht“ habe, dafür habe ihn sein starkes Abschneiden in Hausbach, wo er gemeindeweit das beste Resultat mit fast 78 Prozent der Stimmen erzielt hatte, positiv überrascht. Die Zeit des Wahlkampfes, die jetzt hinter ihm liege, habe ihm auch für seine weitere politische Arbeit viele positive Impulse und Anregungen gegeben. „Ich bin daran auch persönlich gewachsen“, sagte Kondak, der für seine Partei im künftigen Gemeinderat wieder einen Sitz einnehmen wird.

Die SPD-Kreisvorsitzende Martina Holzner urteilte nach dem Ende der Auszählung im Losheimer Rathaus: „Der Kernort war ausschlaggebend.“ Es sei schade für Björn Kondak, dass sein großer Einsatz im Wahlkampf nicht zum Erfolg geführt habe, wiewohl dieser ein gutes Ergebnis erreicht habe: „Er ist mit uns zusammen viel gelaufen, hat viel gekämpft.“ Dennoch gratulierte sie Helmut Harth zum Wahlsieg.

 Rimlingen, 11 Uhr: Kondak gibt seine Stimme ab.

Rimlingen, 11 Uhr: Kondak gibt seine Stimme ab.

Foto: leis/Tina Leistenschneider
 Um 9 Uhr ging Harth in Niederlosheim zur Wahl.

Um 9 Uhr ging Harth in Niederlosheim zur Wahl.

Foto: leis/Tina Leistenschneider
 Stichwahl in Losheim am See

Stichwahl in Losheim am See

Foto: SZ/Müller, Astrid

Die Auszählung der insgesamt rund 7280 abgegebenen Stimmen dauerte am Sonntagabend nur knapp eine halbe Stunde. Um 18.08 lag das erste Ergebnis aus einem der 22 Wahlbezirke vor (konkret aus dem Wahlbezirk Bachem I), rund 20 Minuten später waren bereits alle Stimmen ausgezählt.

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