Giftalarm in Losheimer Gemeinschaftsschule

Losheim · ABC-Alarm am Freitagmorgen in der Losheimer Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule: Brom hatte sich im einem Spezialschrank in Chemiesaal der Schule als Gas verflüchtigt. Verletzt wurde niemand.

 Großeinsatz für die Feuerwehr an der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule. Foto: Tom Becker

Großeinsatz für die Feuerwehr an der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule. Foto: Tom Becker

Foto: Tom Becker

In Windeseile bauen Einsatzkräfte des ABC-Zuges des Landkreises an der Peter-Dewes-Gemeinschaftsschule ein Dekontaminationszelt auf. Derweil bereiten sich Fachkräfte auf ihren Einsatz im Chemiesaal der Schule vor: Brom ist sicherzustellen - zwei Mal 200 Milligramm der gefährlichen Substanz, wie der Losheimer Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Andreas Brausch sagt.

Gegen 11.30 Uhr am Freitagmorgen alarmierte Schulleiter Gerd Bermann die Feuerwehr. Einem Chemielehrer und dem Hausmeister waren brauner Dampf aufgefallen, der aus dem Schrank gequollen war. Ein ätzender Geruch war ihnen in die Nase gestiegen.

Die Feuerwehr aus Losheim und Mitlosheim rückte aus, Einsatzkräfte aus Merzig und Brotdorf eilten ihren Kollegen zur Hilfe, ebenso der ABC-Zug des Landkreises, die Polizei aus Wadern, Merzig, Weiskirchen und Mettlach, die Verkehrspolizei, dazu DRK und ein Notarzt.

Die Schüler wurden von den Lehrkräften und der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand, sagte Patric Enkirch von der Polizei Wadern. Eine Schülerin, die über Bauschmerzen klagte, wurde zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht, ein Schüler erlitt einen leichten Schock. "Das Krisenmanagement der Schule hat funktioniert", meinte Schulleiter Bermann und ließ seinen Blick über seine Schützlinge schweifen, die auf dem Schulhof warteten. "Insgesamt haben wir 862 Schüler , 130 Schüler , die Jahrsgangsstufe acht, sind zurzeit im Praktikum", berichtet er.

In Schutzanzügen und mit Gasmasken sicherten vier Fachkräfte des ABC-Zuges die beiden Flaschen mit Brom. "Sie mussten den Giftschrank gewaltsam öffnen, da der Schlüssel wegen des verätzten Schlosses nicht mehr passte", berichtete Andreas Brausch.

Zuvor hatten die Spezialisten nach seinem Bekunden mit Messgeräten eruiert, ob mögliche Explosionsgefahr besteht, und sicherten alle anderen Substanzen.

"Nach etwa 20 Minuten hatten sie das Brom in Sicherheit gebracht, das in einem gesonderten Schrank in dem Giftschrank stand." Die Substanz werde durch eine Spezialfirma entsorgt. Warum sich das Brom als Gas verflüchtigt hatte, steht laut Arno Adams vom Merziger Kriminaldienst noch nicht fest. "Die Ermittlungen dauern noch an." Durch den Einsatz, der sich fast zwei Stunden hinzog, kam es laut Polizei zu erheblichen Störungen des Verkehsablaufes. "Vor allem die Abfahrt der Schüler in ihren Schulbussen gestaltete sich schwierig."

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 ABC-Einsatzkräfte stellen das Brom sicher. Fotos: Rup

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 Die Substanz wird im Spezialbehälter abtransportiert.

Die Substanz wird im Spezialbehälter abtransportiert.

Auf einen Blick Brom ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente aus der Gruppe der Halogene. Es ist neben Quecksilber das einzige bei Raumtemperaturen und Normaldrücken flüssige Element. Es wurde 1826 erstmals durch den französischen Chemiker Antoine-Jérôme Balard aus Meeresalgen isoliert. Erst ab 1860 wurde es industriell hergestellt. Brom ist sehr giftig, seine Dämpfe sollten daher nicht eingeatmet werden. Da es ätzend ist, sollte es nicht mit der Haut in Kontakt kommen. Quelle: Chemie.de

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