Losheim GALL: Bürgermeister sollen sich für Bahnstrecke stark machen

Losheim · Die Grün-Alternative Liste Losheim (GALL)  sieht gute Chancen für die Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen Losheim und Merzig und damit auch für die Museumseisenbahn. Das geht aus einer Erklärung der GALL, die im Gemeinderat von Losheim am See mit drei Sitzen vertreten ist, an unsere Redaktion hervor.

Darin heißt es: „Die  GALL hat in den letzten Wochen mit Aufmerksamkeit und Genugtuung die verschiedenen Verlautbarungen zum Thema ‚Reaktivierung der Schienenstrecke Losheim-Merzig’ verfolgt und sieht mehr denn je eine große Chance, dass diese Vision nun Wirklichkeit werden kann.“ Vor mehr als 20 Jahren sei unter anderem  auf Initiative der GALL eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Merzig-Nunkirchen vom damaligen Zweckverband Personenverkehr Saarland erstellt worden. „Diese zeigte eine grundsätzliche Möglichkeit, die Strecke für den öffentlichen Personennahverkehr instand zu setzen.“ Damals seien die von dem Gutachterbüro  VCK Verkehrs-Consult GmbH Karlsruhe ermittelten Investitions- und Betriebskosten nicht umsetzbar erschienen, so die GALL. „Aber seit dieser Zeit hat sich spätestens durch die Notwendigkeiten des Klimaschutzes ein Sinneswandel bei vielen gesellschaftlichen Gruppen und den Parteien im Kreis und im Land vollzogen“, heißt es weiter.

In den vergangenen Monaten sind nun nach Einschätzung der Grün-Alternativen Liste weitere konkrete Ansätze und Möglichkeiten entstanden, um für die Wiederinbetriebnahme der Strecke finanzielle Mittel aus verschiedenen Fördertöpfen zu erhalten. Im Dezember 2019 sei unter anderem im SZ-Wirtschaftsteil in dem Artikel „Bahn schließt weitere Streckenstillegungen aus“ (SZ vom 7./8. Dezember) zu lesen gewesen, dass die Deutsche Bahn eine Taskforce gebildet hat, die bis zum Frühjahr 2020 ein Paket von Strecken identifizieren soll, über die man mit dem Bund und den Ländern reden und diese für eine Wiederinbetriebnahme prüfen will.

Hier sieht die GALL für die Gemeinde Losheim am See und die Stadt Merzig eine große Chance, die Strecke dort zu melden. Deshalb sollten sich die Bürgermeister der beiden Kommunen, Helmut Harth und Marcus Hoffeld, in einem gemeinsamen Brief an die saarländische Wirtschaftsministerin und die Bahn dafür stark machen, dass die Strecke dort zur Prüfung aufgenommen wird, regt die GALL an. „Durch die Aufnahme der Strecke in den Verkehrsentwicklungsplan des Saarlandes ist schon ein gutes Zeichen gesetzt.“

Im Rahmen des Klimapaketes der Bundesregierung werde es ebenfalls für den schienengebundenen ÖPNV viele Mittel geben, die dieser Strecke ebenfalls zu Gute kommen könnten und dann nicht nur für den ÖPNV, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung im Hochwaldraum und damit als Ansiedlungsfaktor mit Güterverkehr über die Schiene.

In den vergangenen Wochen seien die Fraktionen im Losheimer Gemeinderat informiert worden, dass laut einem aktuellen Gutachten die notwendigen und vom Eisenbahnbundesamt geforderten Verkehrssicherungsmaßnehmen auf der Schienenstrecke zum Betrieb der Museumsbahn bis zu sechs Millionen Euro kosten werde. „Dies wird nur für den Betrieb der Museumsbahn nicht zu verantworten und zu stemmen sein“, so die GALL. In einer Kombination aus ÖPNV, Güterverkehr und Museumsbahnbetrieb liegt nach dem Dafürhalten der GALL für die Museumsbahn und den Erhalt der Strecke eher die eigentliche Chance auf Realisierung.

Losheim und Merzig könnten hier für ihre propagierten Nachhaltigkeitsbemühungen hier ein echtes Leuchtturmprojekt starten. Deshalb fordert die GALL schnelles und flexibles Handeln aller politisch Verantwortlichen. Abschließend heißt es: „Die GALL glaubt weiterhin, dass Investitionen in den Schienenverkehr in dieser beschriebenen Kombination sicherlich mehr Aussicht auf Realisierung haben werden als die Mittel für den Bau einer Nordsaarlandstraße.“

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