Rimlingen Feuerwehren feiern ihre herzliche Verbindung

Rimlingen · Nach der Wende suchte die Rimlinger Feuerwehr eine Partner-Wehr im Osten. Seit 25 Jahren ist sie mit der Ellebener Wehr befreundet.

 Die Gäste aus Thüringen auf dem Baumwipfelpfad in Orscholz.

Die Gäste aus Thüringen auf dem Baumwipfelpfad in Orscholz.

Foto: SZ/Feuerwehr

„Alte Liebe rostet nicht“ heißt es in einem Sprichwort, das nicht nur bei einer langjährigen Paarbeziehung oder bei der ersten echten Liebe von Menschen von Bedeutung ist, sondern auch bei Partnerschaften anderer Art, wie zwischen Städten, Vereinen und Organisationen, ob nah oder fern.

Eine solche besteht seit nunmehr 25 Jahren zwischen den Freiwilligen Feuerwehren des Löschbezirks Rimlingen und Elleben in Thüringen. Nach dem Fall der innerdeutschen Grenze waren die Rimlinger Wehrleute auf der Suche nach einer Partnerwehr, aber nicht im Ausland, sondern im Osten Deutschlands. Eine passende Gelegenheit ergab sich anlässlich des Kreisfeuerwehrtages im Jahr 1990 in Merzig, zu dem der damalige Kreisbrandinspekteur Manfred Barth den mit ihm befreundeten Vorsitzenden des Feuerwehrverbandes Thüringen, Klaus Greiner, als Gast begrüßen konnte.

Über diesen wurde dann der erste Kontakt zum Wehrführer der Feuerwehr Elleben, Hans-Dieter Rubrandt, hergestellt und ein Schreiben weitergeleitet. Zunächst war der Kontakt fast nur schriftlicher Art, denn Telefonanrufe untereinander waren kurz nach der Wende aufgrund fehlender Infrastruktur ein abenteuerliches Unterfangen. So musste versucht werden, Wehrführer Rubrandt, der bei den Verkehrsbetrieben Erfurt beschäftigt war, dort zu erreichen. Schließlich konnte dann ein erster Besuchstermin im Januar 1992 in dem Dorf Elleben (siehe Info) vereinbart werden. Hierzu machten sich sieben Rimlinger Wehrkameraden auf die Socken und wurden kameradschaftlich aufgenommen.

Zum Gegenbesuch kamen im Herbst zehn Wehrleute aus Elleben anlässlich des Merziger Viezfestes nach Rimlingen. „Im Laufe der Jahre erfolgten viele gegenseitige Besuche, bei denen man zunächst in den Gastfamilien untergebracht war, dann dort im Hotel und hier in verschiedenen Rimlinger Ferienwohnungen. Wir haben schon Einiges von Thüringen und unsere Freunde manches vom Saarland kennengelernt“, blickt Kreisbrandinspekteur (KBI) Siegbert Bauer, zu Beginn der Freundschaft Rimlinger Löschbezirksführer auf die gelebte Partnerschaft zurück.

Im Jahre 2012 wurde in Elleben das 20-jährige Bestehen der herzlichen Verbindung beider Wehren mit einem Fest entsprechend gefeiert, in das auch eine Schauübung unter Beteiligung der Kameraden aus dem Kreis Merzig-Wadern eingebunden war. Nun, im Oktober 2017, also nach weiteren fünf erfreulichen Jahren, wurde in Rimlingen das 25-jährige Bestehen der Freundschaft mit einem angenehmen Programm begangen.

Bei der Ankunft am Freitagabend gab es eine herzliche Begrüßung. Der zweite Besuchstag begann mit einer eindrucksvollen Besichtigung des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Es folgte eine Exkursion zum Baumwipfelpfad an der Cloef. Der Abend stand im Zeichen einer zwanglosen Feier im Bürgerhaus. Löschbezirksführer Thomas Schiffmann konnte hierzu 70 geladene Gäste, darunter die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, den zweiten Beigeordneten der Gemeinde Losheim und Rimlinger Ortsvorsteher Björn Kondak, die Vorsitzende des Feuerwehrvereins Elleben, Anett Mortan, den dortigen neuen Wehrleiter Mathias Wolf, seinen Rimlinger Vorgänger Harald Müller und KBI Siegbert Bauer willkommen heißen.

Dieser gab dann per Powerpointpräsentation einen interessanten Rückblick über das Zustandekommen und Wachsen der Partnerschaft der beiden Wehren. In ihren Grußworten brachten alle die Hoffnung auf eine weitere gute Pflege der Freundschaft zum Ausdruck. Auch der Austausch von Geschenken war Teil des Abends.

Die Rimlinger Wehrkameraden überreichten ihren Gästen ein Hohlstrahlrohr, das die Schlagkraft ihrer Freunde bei Einsätzen erhöhen wird. Mehr an die Erholung ihrer saarländischen Partner nach Übungen und Einsätzen dachten die Gäste aus Thüringen und stifteten diesen eine in Gerlfangen gefertigte Sitzbank, die KBI Siegbert Bauer auf geheimen Wegen nach Rimlingen geschafft hatte.

Der Sonntag stand im Zeichen eines gemeinsamen Frühstücks und Mittagessen im Feuerwehrgerätehaus sowie eines Rundgangs durch Rimlingen, ehe die Gäste in Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihren saarländischen Freunden im nächsten Jahr die Heimreise Richtung Erfurt antraten.

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