Europas Politikern über die Schulter geschaut

Losheim/Straßburg. Die 48 Schüler der Klassenstufe 11 der Peter-Dewes-Gesamtschule Losheim konnten sich freuen. Auf Einladung der Stiftung Demokratie Saarland und des Europaabgeordneten Jo Leinen durften sie einen Tag lang europäische Politik hautnah erleben, im Europäischen Parlament in Straßburg

Losheim/Straßburg. Die 48 Schüler der Klassenstufe 11 der Peter-Dewes-Gesamtschule Losheim konnten sich freuen. Auf Einladung der Stiftung Demokratie Saarland und des Europaabgeordneten Jo Leinen durften sie einen Tag lang europäische Politik hautnah erleben, im Europäischen Parlament in Straßburg.Im Innenhof des beeindruckenden Louise-Weiss-Gebäudes wurden sie von einer Mitarbeiterin Leinens freundlich in Empfang genommen und durch die Sicherheitsvorrichtungen geschleust.

Doch dann die Enttäuschung! Das mit Spannung erwartete Gespräch mit dem Abgeordneten musste aus Termingründen abgesagt werden. Dafür sprang jedoch Frau Jung, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro Leinen, in die Bresche und stellte sich mit viel Sachkompetenz und Insiderwissen den Fragen der Jugendlichen.

Aber auch die Schüler hatten ihre Hausaufgaben gemacht und scheuten sich nicht, so brisante Themen wie die geplanten Maßnahmen zur Eurostabilität anzusprechen oder die Einstellung der S & D (Partei der Progressiven Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament), der der Saarländer Jo Leinen angehört, zum EU-Beitritt der Türkei.

Nicht zuletzt wurde die Haltung der verschiedenen Fraktionen im EU-Parlament zur Umwelt- und Klimapolitik kritisch hinterfragt. Hatte man sich doch im Vorfeld informiert und wusste, dass Leinen Vorsitzender des Umweltausschusses im EU-Parlament ist und an der Klimakonferenz in Cancun/Mexico teilgenommen hatte.

Nach diesem anregenden Gespräch ging es weiter auf die Besuchertribüne des Parlamentssaales, wo gerade über diverse Themen abgestimmt wurde (die Schüler wussten natürlich, dass die eigentliche Parlamentsarbeit in Brüssel stattfindet). Mit Erstaunen stellte man fest, dass fast alle Abgeordnetenplätze besetzt waren, was aber auch vielleicht daran lag, dass kurz zuvor der Sacharow-Preis für geistige Freiheit an den Kubaner Guillermo Farinas verliehen worden war.

Und dann kam er doch noch. Auf dem Weg zu seinem nächsten Termin lief Jo Leinen geradewegs in die Schülergruppe hinein und ließ es sich nicht nehmen, einige freundliche Worte mit den jungen Leuten zu wechseln und sich zu einem Erinnerungsfoto zu ihnen zu stellen.

"Cool", freute sich Nicole Schäfer (17), stellvertretend für alle, "jetzt hat Europapolitik ein Gesicht bekommen", um dann noch mit ihren Klassenkameraden die romantische Altstadt von Straßburg zu erkunden. red

"Cool, jetzt hat Europapolitik ein Gesicht bekommen."

Nicole Schäfer (17)

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