Losheim BEG Hochwald weiter im Aufwind

Losheim am See · Bürger-Energie-Genossenschaft diskutierte in der Generalversammlung über Geschäftsbericht und Marktbedingungen.

 Im Jahr 2014 wurden die Windkraftanlagen für den Windpark Galgenberg auf der Wahlener Platte errichtet, den die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald in eigener Regie betreibt.

Im Jahr 2014 wurden die Windkraftanlagen für den Windpark Galgenberg auf der Wahlener Platte errichtet, den die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald in eigener Regie betreibt.

Foto: Werner Krewer

Erfolgreiche Investments mit erneuerbarer Energie? Genau 80 Mitglieder mit 103 Stimmanteilen folgten interessiert der Einladung der Bürger-Energie-Genossenschaft Hochwald eG (BEG) zur Generalversammlung nach Losheim am See. Aber bevor sie sich dem Geschäftsbericht 2017 und – natürlich – der aktuellen Dividende widmen konnten, überließ Henry Selzer vom Vorstand das Mikrofon Gastrednern, die zum einen die junge Siedlungsgenossenschaft proWal in Nohfelden-Walhausen und zum anderen die neuen zwei VSE-Windparkprojekte in Perl-Büschdorf sowie Wadern-Felsenberg vorstellten. Über eine zukünftige Beteiligung an den beiden Windparks denkt man bei der BEG bereits nach.

Mit den üblichen Regularien (Wahl eines Protokollführers sowie von Stimmzählern) kam die Generalversammlung anschließend wirklich zur Sache. Selzer präsentierte den BEG-Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2017. Gerne vernahmen die Genossen, dass sich die wirtschaftlichen Ergebnisse der Bürger-Energie-Genossenschaft Hochwald weiter verbessert haben. Weniger begeistert nahmen sie dagegen zur Kenntnis, dass die Rahmenbedingungen dieses Marktes weiter schwierig seien. „Aber es bewegt sich was“, sagte Selzer, „die immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels haben zu einer leichten Erholung des Photovoltaik (PV)-Sektors beigetragen.“

So habe die Landesregierung für solche Projekte Flächen von rund 8000 Hektar vorgesehen, die für den Naturschutz uninteressant sind und von der Landwirtschaft wegen schlechter Bodenwerte kaum genutzt werden. Die BEG versuche jetzt, mit den Besitzern solcher Flächen in Weiskirchen, Losheim am See und Wadern ins Gespräch zu kommen.

Um die Hoffnung auf schnelle Erfolge nicht ins Kraut schießen zu lassen, wies der Vorstand aber gleich darauf hin, dass die zuständigen Gemeinderäte dafür erst die baurechtlichen Grundlagen schaffen müssen. Sobald dann das Baurecht steht und die Pachtverträge mit den Eigentümern vorliegen, könne sich die Genossenschaft an der dann fälligen Ausschreibung durch die Bundesnetzagentur beteiligen. Selzer: „Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu!“

Diese Einschätzung teilte anschließend auch Jürgen Millen, Vorsitzender des BEG-Aufsichtsrates. Immerhin müsse diese Fleißarbeit nicht mehr ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern erledigt werden, da inzwischen ein kaufmännischer Mitarbeiter in Teilzeit eingestellt werden konnte. Außerdem teilte der Aufsichtsrat-Vorsitzende mit, dass inzwischen die amtliche Prüfung des BEG-Jahresabschlusses 2017 mit dem Ergebnis erfolgt sei, dass die gesamte Geschäftstätigkeit im Einklang mit der Satzung stand.

Und weil sich auch die Gewinn- und Verlustrechnung (siehe Infokasten) des Geschäftsjahres 2017 mit einem Bilanzgewinn von 131 701 Euro (Vorjahr: 131 804 Euro) sehen lassen kann, fiel es den Stimmberechtigten nicht schwer, Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig zu entlasten. Dazu trug natürlich ferner deren gemeinsamer Gewinnverwendungsvorschlag bei, die Dividende mit 2,7 Prozent von 4 530 000 Euro festzusetzen. Außerdem zauberte Selzers Auskunft, dass man im kommenden Jahr wieder mit Liquiditäts-Überschüssen in Millionenhöhe rechnen dürfe, ein zufriedenes Lächeln in die Gesichter vieler Genossen.

Zum Schluss dieser Generalversammlung stand noch die Wahl von vier Aufsichtsratsmitgliedern an, die jeweils für einen Zeitraum von drei Jahren gewählt werden müssen. Jürgen Millen, Werner Thielen und Fredi Weis wurden dabei erneut in ihren Ämtern bestätigt, während Alexander Coutier als neues Aufsichtsrat-Mitglied mit dieser Aufgabe betraut wurde. Und weil diese Wahlen offen per Stimmkarte erfolgten, mussten nicht einmal die eingangs gewählten Stimmzähler ihres Amtes walten. Die Neuwahlen gingen letztlich einstimmig über die Bühne.

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