"Ihr Wahlener Narren, stimmt alle mit ein! Zur Not kann es auch mal ein Losheimer sein", proklamierten Lukas I. und Annika I., und die Wahlener Narren legten los. Voller Erwartung waren die Gäste zur Premiere gekommen. Sie wussten aus Erfahrung: Wenn der Karnevalsverein "Änn de Bitt" einlädt, wird es großartig.

Gleich zu Beginn gab es Grund zur Freude: Das Kindertanzpaar Noah Jäschke und Lisa-Marie Magnilia hatte zum ersten Mal an der Saarlandmeisterschaft teilgenommen und prompt den ersten Platz mit nach Hause gebracht. Eine Riesenrakete belohnte die großartige Leistung des Duos.

Auch die anderen Tänzerinnen und Gruppen zeigten sich in Höchstform. Ob es die Garden waren oder die beiden Funkenmariechen, die "Joys" mit ihrer Helene Fischer-Show, die "Tills" mit der Auferstehung der Legenden oder die Männergarde, bei der es um beide Geschlechter ging: Sie alle bekamen wohl verdienten Beifall. Ein besonderer Augenschmaus war Schautanzmariechen Natalie Groß, die die Zuschauer als Meerjungfrau Arielle verzauberte.

Mit nur einem Schuh und in einer schlecht sitzenden Montur kam ein Soldat auf die Bühne gehumpelt. Seine Ausrüstung war so miserabel, dass er den Helm seines Großvaters hatte aufsetzen müssen. "Wenn wir irgendwo lang marschieren, denken die Leute, die alte Wehrmacht wäre wieder auferstanden", klagte er.

Über den Sketch "In der Arztpraxis" lachten die Zuschauer Tränen. Die Patienten litten alle an einem Tic. Die erste bewegte ständig den Arm auf und ab, bei der zweiten schnellte in kurzen Abständen die Zunge aus dem Mund, bei der dritten machte sich das rechte Bein selbstständig, und ein Herr warf den Kopf zur Seite und rezitierte dabei ein nicht zu wiederholendes Schimpfwort. Sie alle wurden aufgefordert, ihren Arm in einen "Neutralisateurrrrrr" zu stecken. Während nun die später Gekommenen alle geheilt wurden, übernahm die erste Patientin sämtliche Symptome: eine Meisterleistung an Konzentration und eine umwerfende Komik.

Gute Stimmen, hervorragendes Geigen- und Klavierspiel und durch zwerchfellerschütternden Humor gemilderter Biss: Das sind die Markenzeichen des "Duo off de letschten Drecka". Mit verhaltenem Optimismus sehen die beiden den geplanten Renovierungsarbeiten an der Wahlener Halle entgegen. Sie verglichen dieses Bauvorhaben mit den Projekten Elbphilharmonie, Stuttgart 21 und dem Berliner Flughafen. Sterben müssen wir alle, dass diese Prozedur berufsspezifisch verläuft, war neu: Der Gärtner beißt ins Gras, der Metzger geht den Weg allen Fleisches, der Maurer kratzt ab, der Koch gibt den Löffel ab, und der Beamte schläft friedlich ein. Zum Schluss gab es eine humoristische Absage an Pegida, Neonazis, Salafisten und ähnliche Auswüchse unserer Gesellschaft.

Wie immer bildeten den Ausklang der Kappensitzung das Wahlener Lied, eine Riesenpolonaise durch die Halle und Tanz mit der Urwahlener Bergkapelle bis in den frühen Morgen.

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Auf einen BlickDie Akteure: Prinzenpaar: Lukas I. und Annika I.; Tänze: Junioren- und Prinzengarde, Kindertanzpaar Noah Jäschke und Lisa-Marie Magnilia, Funkenmariechen Theresa Seiwert und Nina Terwort, "Joys", "Tills", Männergarde und Schautanzmariechen Natalie Groß; Trainerinnen: Natalie Groß, Jenny Scheidt, Melanie Groß, Selina Anglade, Andrea Thieltges, Thomas Hector, Edith Backes, Karina Groß, Vanessa Hentschel, Melissa Backes und Annika Groß; Bütt und Sketche: Harald Schorn, Rainer Palz, Tobias Ewerhardy, Thomas Jäschke, Bernd Groß, Jakob Groß, Iman Bollinger und die Gruppe "Haarscharf", Daniel Braun, Florian Reinert und Simone Kautenburger; Musik: Urwahlener Bergkapelle. eil