Jubiläum Eine Erfolgsgeschichte: Drei Jahrzehnte NABU

Weiskirchen/Losheim · Der NABU Weiskirchen-Losheim hat zwar einige Namensänderungen hinter sich, leistete aber immer hervorragende Arbeit.

 Franz-Josef Schudell war über 25 Jahre Vorsitzender beim Nabu Weiskirchen-Losheim. Auch heute noch widmet er sich auf seinem Balkon den Bienen, die für ihn ganz harmlos sind.

Franz-Josef Schudell war über 25 Jahre Vorsitzender beim Nabu Weiskirchen-Losheim. Auch heute noch widmet er sich auf seinem Balkon den Bienen, die für ihn ganz harmlos sind.

Foto: E4rich Brücker/Erich Brücker

Der NABU Weiskirchen-Losheim feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. „Eine große Jubiläumsfeier wird es nicht geben. Dafür im Laufe des Jahres eine Reihe von Veranstaltungen, die das Spektrum der Aktivitäten der Ortsgruppe widerspiegeln“, sagt Helmut Harth, Vorsitzender der Ortsgruppe.

Der NABU Weiskirchen-Losheim wurde im Jahre 1988 gegründet, hat einige Namensänderungen in den zurückliegenden drei Jahrzehnten mitmachen müssen, was aber die Grundsätze seiner aktiven und regen Vereinsarbeit niemals schmälerte. Die anfänglichen Betätigungsfelder beschreibt der frühere Vorsitzende Franz-Josef Schudell, der stattliche 26 Jahre im Amt war, wie folgt: „Wir hängten Nistkästen auf, legten Laichtümpel an, pflanzten Linden als Hausbäume, Hecken, Kletterpflanzen und Stauden, hielten Vorträge, machten naturkundliche Wanderungen, führten Ausstellungen durch, beteiligten uns an den Weiskircher Gesundheits- und Blumentagen, pflegten Pachtflächen und Obstbäume, halfen mit beim Bau der Auffang- und Pflegestation im Wildpark, führten mit Schulen, Kindergärten und Vereinen verschiedene Aktionen durch und trafen uns monatlich zu unseren Naturschutz-Treffs“. Kleine Höhepunkte waren Pilz- und Ameisenausstellungen sowie eine Vortragsreihe über Greifvögel. 1990 erfolgte deutschlandweit im Rahmen der Wiedervereinigung die Umbenennung des DBV in NABU, und so wurde man die „Landschafts- und Naturschutzgruppe“/NABU Weiskirchen.

1994 gab es dann die zweite Namensänderung. Zugunsten eines einheitlichen Erscheinungsbildes nannte man sich nur noch NABU Weiskirchen. Die Schwerpunktarbeit lag zu dieser Zeit im Bereich Streuobst. Für ihr Engagement im Natur- und Umweltschutz haben einzelne Mitglieder wie auch die Ortsgruppe Naturschutzpreise erhalten. Ein bedeutsames Ereignis war die Übernahme des Wildparks einschließlich Gaststätte durch den NABU-Landesverband und damit verbunden der Umzug der Landesgeschäftsstelle in das Informationszentrum des Naturparks im Jahr 1998. „Was für eine Chance für unsere Ortsgruppe, die Hauptakteure des NABU Saarland direkt vor der Haustür zu haben und mit dem Erlebniswald Rappweiler einen Wildpark, für den wir uns verantwortlich fühlten und in dem wir uns über Maßen engagierten“, schwärmte Schudell. Zum großen Bedauern der Ortsgruppe musste der NABU-Landesverband dieses Projekt aus verschiedenen Gründen Ende des Jahres 2001 aufgeben. In den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts wies die Vereinsarbeit verständlicherweise nicht mehr das breite Aktivitäts-Spektrum der ersten Jahre auf. Bäume und Hecken waren genug gepflanzt, geeignete Standorte für Amphibientümpel ließen sich nicht mehr finden, Vorträge, Ausstellungen und naturkundliche Wanderungen wurden in zunehmendem Maße von nahestehenden Vereinen und Organisationen übernommen und durchgeführt. 2008 erfolgte die Namenserweiterung der Ortsgruppe in NABU Weiskirchen-Losheim.

So erstreckt sich heute das Tätigkeitsfeld auf die Gemeinden Weiskirchen mit fünf Ortsteilen (6500 Einwohner, 34 Quadratkilometer) und Losheim am See mit 12 Ortsteilen (16 300 Einwohner, 97 Quadratkilometer). Die Ortsgruppe zählt derzeit 551 Mitglieder. Die Schwerpunkte der Naturschutztätigkeiten liegen im Artenschutz – Biber, Vögel, Amphibien, Hautflügler –, in der Betreuung des NABU-Naturgartens im Seegarten in Losheim am See, in der Brauchtumspflege und im Erhalt von Streuobstwiesen, in der Öffentlichkeitsarbeit mit Exkursionen, naturkundlichen Wanderungen, Vorträgen und Ausstellungen sowie in der Betreuung von Flächen der Naturlandstiftung Saar. „Ziel aller unserer Aktivitäten ist die Erhaltung der Vielfalt der Natur und der Schutz unserer Umwelt“, sagte der Vorsitzende.

 Beinahe schon ein Kunstwerk: Eine Biberburg am Holzbach zeugt von der regen Tätigkeit der fleißigen Nagetiere, die vor zehn Jahren erfolgreich in der Region angesiedelt wurden.

Beinahe schon ein Kunstwerk: Eine Biberburg am Holzbach zeugt von der regen Tätigkeit der fleißigen Nagetiere, die vor zehn Jahren erfolgreich in der Region angesiedelt wurden.

Foto: Erich Brücker

Zwei der Aktivitäten sind es wert, besonders hervorgehoben und beschrieben zu werden. So kam mit der Ansiedlung des Bibers vor knapp zehn Jahren, den es zuvor überhaupt nicht mehr in unserer Region gab, ein ganz neues Betätigungsfeld hinzu. Heute ist der Biber an den Bächen der Region tätig, am Holz-, Igels-, Hölz-, Ruwer- sowie am Lannenbach. Karl Heinz Müller, der leider inzwischen verstorben ist, Wolfgang Reifenrath, Franz Josef Schudell und Willi Barth haben die Aktivitäten der Biber als Biberbetreuer beobachtet und dokumentiert. Ein weiteres Betätigungsfeld tat sich im Herbst 2009 mit der Schaffung des NABU-Naturgartens im Park der Vierjahreszeiten (heute SeeGarten) in Losheim am See auf. Mit diesem Schau- und Erlebnisgarten, dessen offizielle Eröffnung am 21. März 2010 gefeiert wurde, werden durch die NABU-Mitglieder Möglichkeiten aufgezeigt, wie man mit verschiedenen Kleinbiotopen einen Garten naturnah gestalten kann.

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