Ein Kunstwerk ersetzt den simplen Holztisch

Bachem · 54 000 Euro kostet der Altar, der die Bachemer Kirche ziert. Weihbischof Jörg Michael Peters weihte ihn, den Ambo und das Taufbecken ein.

Am Ostermontag hat Weihbischof Jörg Michael Peters einen neuen Altar, einen neuen Ambo und ein neues Taufbecken in der Pfarrkirche St. Willibrord in Bachem eingeweiht. In einem festlichen Gottesdienst, den er mit Hans-Jürgen Bier, dem Dechanten von Losheim-Wadern, Pfarrer Peter Alt, Kaplan Patrik Krutten und Diakon Bernhard Weber hielt, segnete der Weihbischof Becken, Ambo und Altar. "Ein bewegender Moment, auf den wir lange warten mussten", sagte Peters, der lange Zeit Pfarrer von Bachem war, zu Beginn des Gottesdienstes.

15 Jahre lang stand in der Pfarrkirche ein einfacher Holztisch als Altarprovisorium - eine Spende der evangelischen Gemeinde in Losheim aus der dortigen Notkirche. Im Zuge von Renovierungsarbeiten an der Kirche war schließlich beschlossen worden, einen neuen Altar anfertigen zu lassen. Die Kosten belaufen sich auf rund 54 000 Euro, von denen der größte Teil vom Förderverein St. Willibrord übernommen wurde. Das Bistum Trier und die Saarländische Staatskanzlei hatten sich ebenfalls an den Kosten beteiligt.

"Es ging nicht nur um das Verschönern, sondern darum, etwas zu erneuern", sagte Peters während des Gottesdienstes und betonte, "wie gelungen das Gesamtwerk jetzt dasteht". Zur Einweihung war auch der Schöpfer von Altar, Ambo und Taufbecken, der Aachener Künstler Thomas Torkler, angereist. Ihm wurde bei der Altarweihe die Ehre zuteil, eine Reliquie des Heiligen Willibrords, des Schutzpatrons der Kirche, in den Altar einzulassen. Torkler hat den Taufbrunnen, den Ambo und den Altar aus "Anröchter Grünstein" gefertigt, einem massiven Stein, der leicht grau-grünlich schimmert - passend zur grünen Wandfarbe der Kirche.

Der Künstler bezeichnete seine Arbeit als "wahnsinnig komplexe Aufgabe". Altar, Ambo und Brunnen sind jeweils in den Boden eingelassen, da wegen des Gewichts der Werke ein festerer Untergrund benötigt wurde. Dazu wurden extra Betonsockel in den Boden gegossen, auf die Ambo, Altar und Taufbecken gestellt wurden. Deren Form bezeichnete Torkler als "kristallin anfangend und fließend endend". Alle drei sakralen Objekte sind quadratisch. Scheinbar aus dem Boden kommend, sind die Steinquader zunächst scharfkantig. Diese Kanten werden aber nach oben hin immer weicher und runder; zudem verjüngen sich die Objekte leicht. Beim Altar ist besonders die nach außen und oben hin gewölbte Platte auffällig. Torkler erklärte diese Formveränderung nach der Messe den interessierten Gemeindemitgliedern als "Entstehungs- und Verformungskräfte", die auf den Stein einwirkten. "Es sind Wandlungskräfte", sagte er, "das passt perfekt zu einem Altar. Gott steckt eben im Detail."

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