Exkursion in Losheim Der Losheimer Wald und der Klimawandel

Losheim · Grün-Alternative Liste Losheim informierte im Rahmen einer Exkursion über den problematischen Zustand des Gemeindeforstes.

 Gemeindeförster Ralf Simon (Bildmitte) führt die Teilnehmer der Exkursion durch den Losheimer Wald.

Gemeindeförster Ralf Simon (Bildmitte) führt die Teilnehmer der Exkursion durch den Losheimer Wald.

Foto: Joachim Selzer

Über den Zustand des Losheimer Waldes sowie über naturgemäße Waldbewirtschaftung informierte sich die Grüne Alternative Liste Losheim (GALL) vor kurzem bei einer Exkursion. Die Waldbegehung stand unter dem Motto „Der Losheimer Wald in Zeiten des Klimawandels“. Für die fachliche Begleitung der Tour waren der Umweltbeauftragte im Rathaus Werner Ludwig und der Förster des Kommunalwaldes Ralf Simon zuständig.

Die Teilnehmer der Exkursion konnten mit eigenen Augen sehen, welche Herausforderungen sich aus dem Klimawandel für den heimischen Wald ergeben. So sind die Baumarten auf eine langsame Veränderung des Klimas eingestellt. Doch der Klimawandel hat den Veränderungsprozess erheblich beschleunigt und viele Arten sind darauf nicht vorbereitet. Vor allem Fichten kommen mit den wärmeren und trockeneren Verhältnissen überhaupt nicht klar. Die durch mehrere heiße Sommer geschwächten Bäume hatten dem Borkenkäfer in den vergangenen beiden Jahren nur wenig entgegenzusetzen. Das Resultat ist ein Rückgang des Fichtenbestandes, wie die Teilnehmer der Exkursion feststellen konnten.

Die Fichten wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in Monokultur angepflanzt. Das stellt jetzt in mehrerer Hinsicht ein Problem dar, wie die GALL betont. Zum einen gebe es nun ein Überangebot an Fichtenholz auf dem Markt, was zu einem Preisverfall geführt habe. Zum anderen seien Wälder mit einer Vielfalt von Baumarten besser für den Klimawandel gerüstet.

Bei der Wiederaufforstung des Losheimer Waldes wurde diese Erkenntnis anscheinend beherzigt. Dort, wo sich abgestorbene Fichten befanden, wurden teilweise andere Arten angepflanzt. So sahen die Teilnehmer der Waldbegehung mit Eichen, Tannen, Douglasien, Esskastanien und Ahornbäumen auch neue Waldbewohner.

Wo Bäume absterben, da entsteht ein neuer Lebensraum für Spechte, Fledermäuse, Hohltauben, Insekten und Pilze – davon konnten sich die Teilnehmer der Exkursion bei einem Blick auf den Altbuchenbestand mit eigenen Augen überzeugen. Die rasche Nutzung zerfallender Bäume durch andere Arten übte eine große Faszination auf die Teilnehmer aus, wie die GALL betonte: „Beeindruckend für die Teilnehmer waren große Mengen an Zunderschwämmen, aber auch Austernsaitlingen und vielen kleineren Pilzen.“

Bei der Exkursion wurden auch Beispiele für eine naturgemäße Waldwirtschaft gezeigt – und das der Weg dorthin nicht leicht ist.

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