Das ganze Dorf half mit
Scheiden · 4000 Euro erbrachte das Engagement der Scheidener Dorfgemeinschaft beim Weihnachtsmarkt. Das Geld kommt nun dem Klinikum Merzig für die „Sternenkinder“ zugute sowie der erkrankten Julia Ehmer aus Silvingen.
Scheiden ist ein kleiner Ort, zählt gerade mal 450 Einwohner. Dennoch schafft es diese Dorfgemeinschaft seit mehr als 25 Jahren einen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen, bei dem jeweils einige 1000 Euro zusammenkommen. Über 75 000 Euro wurden auf diese Weise schon erwirtschaftet und für wohltätige Zwecke gespendet.
Auch im vergangenen Jahr verlief der Markt überaus erfolgreich. Erhard Müller verkaufte alle 2000 Tombola-Lose, Daniela Kerber bot weihnachtliche Bastelarbeiten an und, wie auch Steffi Witt, jede Menge Plätzchen, die von vielen fleißigen Frauen gebacken worden waren. Gaby Raueiser verkaufte die von Frank Weides gekochte Gulaschsuppe, Irene Hamel sorgte für Kaffee und Kuchen und Sonja Müller stand in der Würstchenbude.
Hinter jedem dieser Namen stecken zahlreiche Helfer, so auch die Awo-Mitarbeiter, die ihren eigenen Stand unterhielten und beim Auf- und Abbau Hand anlegten. Jugendliche Musiker aus Scheiden und den umliegenden Dörfern sorgten unter Leitung von Tobias Gastauer für die richtige Stimmung. "Es gibt eine "Interessengemeinschaft Weihnachtsmarkt", erzählt Ortsvorsteher Hans Hamel, "aber wenn es zur Sache geht, ist das ganze Dorf dabei".
Der Erlös des Marktes 2015, ganze 4000 Euro , wurde für zwei verschiedene Projekte gespendet. 3000 Euro gingen an das Klinikum Merzig für die "Sternenkinder". Der Beauftragte für Qualitätsmanagement, Ulrich Kiefer, nahm den Scheck entgegen. Die Aktion Sternenkinder ermöglicht, dass zu früh geborene, nicht lebensfähige Kinder, die weniger als 500 Gramm wiegen, auf einem Urnengräberfeld bestattet werden können. Für die betroffenen Familien gibt es nun auf dem Friedhof einen Ort des Gedenkens und der Trauer, der ihnen hilft den Verlust besser zu ertragen.
1000 Euro waren für Julia Ehmer aus Silvingen bestimmt, die an einer seltenen Muskelerkrankung leidet. Sie bekam einen Reisegutschein für einen einwöchigen Urlaub in der Türkei. Ihr strahlendes Lächeln und die Freude der Organisatoren des Sternenkinderprojektes waren für die hilfsbereiten Bürger von Scheiden der schönste Lohn.
