Sicherheit im Rechenzentrum Das Allerheiligste ist hier gut abgesichert

Losheim am See · Das KÜS-Rechenzentrum in Losheim hütet die Daten von Kommunen und Gewerbetreibenden. Dabei ist die KÜS bestens für Notfälle gerüstet.

 Das Rechenzentrum der KÜS in Losheim.

Das Rechenzentrum der KÜS in Losheim.

Foto: Dieter Ackermann

Wenn man das Rechenzentrum der KÜS DATA GmbH bei Losheimin der Professor-Pirlet-Straße erreicht, ist man schon an einem integralen Bestandteil dieses modernen „IT-Tempels“ vorbeigefahren. „Auf der Fahrt zu uns haben Sie bereits ein 110 Kilovolt-Umspannwerk passiert, das ein wichtiger Bestandteil unserer Sicherheitstechnologie ist“, erläutert der Vertriebsleiter des Rechenzentrums, Florian Reinert, zu Beginn des Rundgangs durch das von einer grauen Aluminiumfassade geschützte Gebäude. Sicherheit und Funktionalität über alles – das muss das Motto der Data Center Group gewesen sein, die vor etwa zwei Jahren dieses moderne Rechenzentrum auf der „grünen Wiese“ im Auftrag der KÜS Data GmbH errichtet hat. Rundherum wird alles von einem stabilen Metallzaum abgeschirmt, der nur an einem zentralen Tor auf Wunsch Zulass gewährt. Hat man den Empfang im Gebäude selbst erreicht, wird man ebenso freundlich wie höflich um einen Ausweis gebeten. Für den Besucherausweis muss noch eine Unterschrift her – elektronisch versteht sich hier fast von selbst – und zum Abschluss darf man noch freundlich in eine bereitstehende Kamera lächeln.

In einem schmucken Besprechungsraum sorgt schließlich nicht nur ein Kaffeevollautomat für angenehme Rahmenbedingungen – hier versteht es Vertriebsleiter Florian Reinert, im Gespräch mit der SZ beeindruckende Zahlen und Fakten an den Mann zu bringen. Bevor wir zu einem Rundgang durch das Rechenzentrum aufbrechen, mahnt wieder die Sicherheit als oberste Priorität im Haus zu einem ersten Schritt: Reinert holt sich zunächst einen Generalschlüssel (natürlich wird die Entnahme elektronisch dokumentiert), der ihm Zugang zu allen Räumlichkeiten verschafft. Kleine Schlüsseltransponder öffnen hier schon viele Türen, aber für die Sicherheitsbereiche müssen weitere „Türöffner“ her.

Zunächst einmal geleitet der Gastgeber außen um das Gebäude herum in einen besonders gesicherten Container, auf dem ein mächtiger Auspuff signalisiert, dass innen eine große Maschine stehen muss. „Richtig“, versichert Reinert nach dem Betreten des Containers, „hier steht unsere Netz-Ersatzanlage, ein Schiffsdiesel, der eine zuverlässige Stromversorgung unserer IT-Technologie selbst dann gewährleistet, wenn mal alle anderen Vorkehrungen für eine sichere Stromversorgung ausfallen sollten.“

Damit kommt er auf die sichere Energieversorgung des Rechenzentrums zu sprechen. „Vom bereits angesprochenen 110 KV-Umspannwerk werden wir über zwei 20 KV-Leitungen unabhängig voneinander mit Strom versorgt. Fällt eine aus, übernimmt die andere.“ Selbst die Frage, „Was ist, wenn beide ausfallen?“, kann Reinert nicht aus der Ruhe bringen. „Dann übernimmt einer unser beiden Batterie-Speicher, die sich ebenfalls gegenseitig absichern, bis der Schiffsdiesel angesprungen ist.“ Das ganze Sicherheitspaket gewährleiste, dass dieses Rechenzentrum selbst bei einem totalen Stromausfall zuverlässig weiterarbeiten könnte.

Wieder zurück im Hauptgebäude, beeindruckt der Vertriebsleiter mit weiteren Sicherheitsvorkehrungen. Weil die sensiblen Serverschränke ein ihnen genehmes Raumklima benötigen, sind auch die Klimaanlagen gleich doppelt vorhanden. Löschanlagen würden bei einem Brandfall den Flammen in Sekundenschnelle den Sauerstoff entziehen und damit das Feuer automatisch löschen. Reinert fügt noch hinzu: „Um für sämtliche nur denkbaren Fehler gerüstet zu sein, sind alle unsere Sicherheitsvorkehrungen grundsätzlich doppelt vorhanden.“

Und damit führt er ins Innerste des Rechenzentrums. Dort sieht der Betrachter einen riesigen Raum – und sonst nichts. Der Vertriebsleiter kann sich das Grinsen kaum verkneifen: „Wir haben natürlich für die Zukunft gebaut. Hier halten wir weitere Raum-Kapazitäten bereit. Alle Anschlüsse sind vorhanden, wir könnten innerhalb kürzester Zeit unsere Kapazitäten, wenn nötig, erweitern. Wir rechnen damit, dass wir diese auch noch brauchen werden.“

Dann geht es ins „Allerheiligste“, in den ebenfalls streng abgesicherten Bereich, wo an vielen Serverschränken bunte LEDs signalisieren, dass hier gerade aktuell Daten verarbeitet werden. Die technischen Kapazitäten eines solchen Serverschrankes könnten nach Reinerts Ausführungen die Datenverarbeitung von etwa fünf Kommunen zuverlässig sicherstellen. Daraus lässt sich leicht hochrechnen, wie problemlos hier viele saarländische Kommunen und sogar die Landesregierung sowie die Uni ihre Datenverarbeitung sicherstellen könnten. Außerdem können sich hier Unternehmen eigene Schränke anmieten, die ausschließlich von ihren eigenen Fachleuten betreut werden.

Nicht einmal Explosionen oder eine Stunde unter anhaltenden Temperaturen von tausend Grad Celsius wären in der Lage, die von dicken Wänden und Türen besonders geschützten „IT-Herzen“ mit ihren flackernden roten und grünen Lämpchen im Inneren nachhaltig zu schädigen. Reinert: „Wir bieten unseren kommunalen und gewerblichen Kunden hier im Rechenzentrum der KÜS DATA GmbH einen größtmöglichen Schutz ihrer sensiblen Daten. Und für möglicherweise erforderlich werdende Erweiterungen steht bei uns noch mehr als genug Platz zur Verfügung.“

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