Britten „Gemeinde erhält rund 2,7 Millionen von Windpark Britten“

Britten · Losheims Bürgermeister Helmut Harth geht in seinem Schreiben an die Mitglieder des Gemeinderates sowie der Ortsräte in Bergen, Scheiden und Waldhölzbach auch auf die Kritik der Windpark-Gegner an der Wirtschaftlichkeit des nahe gelegenen Windparks Britten auf dem Judenkopf ein.

 mg-wkr-Britten  Es  ist geschafft, in Britten drehen sich fünf neue Windräder. Ein Gemeinschaftprojekt der VSE mit der Familie von Boch und  den Technischen Werken Losheim  in Kooperation mit dem saarländischen Windenergieanlagenhersteller VENSYS.  Die offizielle Inbetriebnahme des Windparks ist am 5. Mai 2014    FOTO : WERNER KREWER

mg-wkr-Britten Es ist geschafft, in Britten drehen sich fünf neue Windräder. Ein Gemeinschaftprojekt der VSE mit der Familie von Boch und den Technischen Werken Losheim in Kooperation mit dem saarländischen Windenergieanlagenhersteller VENSYS. Die offizielle Inbetriebnahme des Windparks ist am 5. Mai 2014 FOTO : WERNER KREWER

Foto: Werner Krewer

Sowohl auf Bürgerversammlungen im Sommer in den drei Orten als auch in dem Rundschreiben von Anfang August an Kommunalpolitiker hatten Kritiker des Windparks Scheiden argumentiert, dass der Nachbar-Windpark seit seiner Inbetriebnahme 2013 keine Gewinne erzielt habe und folglich die Gemeinde noch nicht von Gewerbesteuerzahlungen der Betreiber-Gesellschaft habe profitieren können.

Dem widerspricht Harth entschieden. Nach seinen Angaben hat die Betreiber-Gesellschaft Windpark Britten GmbH zwischen 2013 und 2020 an die Gemeinde Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von rund 73 000 Euro geleistet, zudem gingen seither Pachtzahlungen in Höhe von rund 270 000 Euro an die Gemeinde. „Die Windpark Losheim-Britten GmbH wird in der 20-jährigen Betriebsphase der Gemeinde Losheim am See insgesamt Zahlungen in Höhe von zirka 2,7 Millionen Euro leisten, die sich in etwa jeweils zu einem Drittel aus Pacht, Gewerbesteuer und Gewinnausschüttungen zusammensetzen“, hält Harth fest. Insofern seien Aussagen der Windkraft-Kritiker, wonach der Windpark auf dem Judenkopf nicht wirtschaftlich betrieben werde, nicht zutreffend. „Der Geschäftsbetrieb der Windpark Losheim-Britten GmbH verläuft positiv.“ Er sagt, dass die von der Gegenseite herangezogenen Angaben aus dem Bundesanzeiger nur ein unvollständiges Bild lieferten: „In dem öffentlich zugänglichen Bundesanzeiger können Dritte nur die Handelsbilanz des jeweils offen gelegten Jahresabschlusses der Windpark Losheim-Britten GmbH entnehmen.“ Aussagen zu Gewerbesteuerzahlungen, „die sich aus der jeweiligen Steuerbilanz orientieren“, seien Dritten damit nicht möglich.

Tatsächlich habe der Windpark auf dem Judenkopf zwar auf Grund hoher Abschreibungen in der Anlaufphase sowie technischer Probleme mit den montierten Rotorblättern (die 2019 getauscht wurden) bis 2019 Verluste eingefahren, die sich auf bis zu 110 000 Euro summiert hatten. Diese seien aber durch positive Jahresergebnisse 2019 und 2020 komplett egalisiert worden, Ende 2020 habe ein Bilanzgewinn von rund 95 000 Euro zu Buche gestanden, betont Harth mit Verweis auf einen entsprechenden Auszug aus dem Handelsregister, der dem Schreiben beigefügt ist.

 Der Windpark auf dem Judenkopf bei Britten wurde 2013 in Netrieb genommen. Foto: Carolin Hussinger

Der Windpark auf dem Judenkopf bei Britten wurde 2013 in Netrieb genommen. Foto: Carolin Hussinger

Foto: Carolin Hussinger

Generell seien die beiden Windparks nicht ohne Weiteres miteinander vergleichbar, findet der Bürgermeister. Grund: Der geplante Windpark rund um Scheiden, Bergen und Waldhölzbach sei im Hinblick auf die Windhöffigkeit wesentlich ertragsstärker als der bestehende auf dem Judenkopf. Auch seien die bei dem neuen Projekt geplanten Anlagen mit knapp 250 Metern Gesamthöhe höher als jene auf dem bestehenden Windpark (rund 200 Meter). Und auch die Generatoren seien für eine mehr als doppelt so große Leistung ausgelegt. Durch die größere Gesamthöhe ragten die Rotorblätter der geplanten Anlagen im Windpark Losheim-Scheiden „stärker in Luftschichten ein, die sich sowohl durch höhere Windgeschwindigkeiten als auch durch gleichmäßigere Luftströmungen auszeichnen“, schreibt der Bürgermeister. Beides wirke sich „überproportional“ auf den Stromertrag aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort