Blick von außen auf Losheim

Losheim · Rund um den See ist es in Losheim am schönsten. Das ist das Ergebnis eines Atmosphären-Checks, das kürzlich vorgestellt worden ist. An einigen Bereichen im Ort sollte die Gemeinde jedoch noch arbeiten.

 Der Seegarten Losheim, hier der Wasserspielplatz, ist beim Check herausgestellt worden. Foto: Gemeinde Losheim am See

Der Seegarten Losheim, hier der Wasserspielplatz, ist beim Check herausgestellt worden. Foto: Gemeinde Losheim am See

Foto: Gemeinde Losheim am See

In Losheim gibt es viele attraktive Stellen, aber auch Potenzial für Verbesserungen. Das ist das Ergebnis eines Atmosphären-Checks, der in der vergangenen Woche offiziell vorgestellt wurde. Insgesamt 19 Punkte werden in dem Bericht aufgezählt, den Heike Glatzel von Futour - Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung erstellt hat. Hierzu hat sie gemeinsam mit Birgit Grauvogel von der Tourismuszentrale sowie Vertretern der Gemeinde eine Ortsbegehung vorgenommen.

"Es ist so, dass man als Bürger viele Dinge nicht mehr sieht", betont Losheims Bürgermeister Lothar Christ die Bedeutung eines solchen Blicks von außen. Glatzel hat dabei Atmosphäre-Träger genauso wie Atmosphäre-Killer herausgestellt: also besonders positive Aspekte sowie solche, die bei der Begehung negativ aufgefallen sind. "Die Lage von Losheim ist sehr schön und es gibt schöne Landschaftsblicke", beschreibt die Expertin die Vorzüge der Gemeinde. Der Stausee sei ein Alleinstellungsmerkmal, betont Grauvogel, das positiv wahrgenommen werde. Generell sei das Gelände rund um den See einer der Schwerpunkte, sagt Glatzel, insbesondere der Seegarten als "der Atmosphäre-Träger schlechthin". Hier hebt sie unter anderem die Bepflanzung mit auffälligen Gräsern hervor. Ihr Vorschlag: Die Bepflanzung soll weiter ins Ortsbild hineingezogen werden.

Generell ist ihre Idee, das Ortszentrum besser mit dem Bereich um den See zu verbinden und das Gebiet für Fußgänger attraktiver zu machen. Spazier- und Radwege könnten die "Erlebbarkeit" von Losheim erweitern. Als zentrales Element der Verbindung nennt sie die Brücke zum Stausee, die im Bericht als "wenig attraktiv und in keiner Weise einladend" beschrieben wird. Mögliche Verbesserungen seien laut Bericht unter anderem eine farbliche Gestaltung des Geländers und des Belags oder auch eine Inszenierung mit Fahnen.

Ein weiterer Bereich mit Verbesserungspotenzial befinde sich an der Bachstraße, erklärt sie weiter. Dort gebe es sehr schöne Gebäude, diese müssten jedoch fachgerecht restauriert werden. An einer Maßnahme in diesem Bereich zeigt Christ großes Interesse, sieht aber gewisse Schwierigkeiten. Denn die Gebäude gehören Privatpersonen. Eine vollständige Bezuschussung von Renovierungen sei hier zwar möglich, aber an bestimmte Voraussetzungen gebunden - so müsse das Gelände danach frei für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Hier müssten Kompromisse gefunden werden, sagt der Verwaltungschef.

Generell seien die Mittel für Instandhaltungen ein Problem, das es zu lösen gelte, erklärt er weiter. Für Baumaßnahmen gebe es viele Fördermöglichkeiten, für die Unterhaltung von Anlagen jedoch nicht. Einige Maßnahmen aus dem Ideenkatalog seien jedoch bereits in den Wirtschafts- und Haushaltsplan eingeflossen. Einzelne kleine Kritikpunkte seien sogar bereits beseitigt worden, beschreibt er. So seien Bänke aufgestellt und ein marodes Schild entfernt worden.

In Schildern sieht Glatzel eins der auffälligsten Probleme in Losheim. An zwei Stellen gebe es einen "Schilderwald", also eine Vielzahl von Schildern, die sich doppelten und teils nicht mehr aktuell seien. Als einen weiteren Störfaktor sieht sie den Lärm an, der im Bereich des Sees durch die Bundesstraße B 268 entstehe. Außerdem störe die Sicht auf die Autos die Atmosphäre.

Die Sensibilität gegenüber Lärm habe deutlich zugenommen, sagt Christ. "Wer zu uns kommt, sucht ein Stück Ruhe", weiß er. Und immerhin kommen rund eine halbe Million Gäste jährlich an den See, sagt er. Tourismus sei mit rund 30 Millionen Euro Umsatz ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die positive Wahrnehmung der Gäste sei deshalb wichtig, betont Grauvogel. Von einer höheren Attraktivität des Ortes profitierte aber auch die gesamte Gemeinde, ergänzt der Verwaltungschef. Die 5000 Euro, die das Guthaben von Glatzel die Gemeinde gekostet habe, seien also "gut angelegtes Geld". Denn so entstehe eine Grundlage, um gezielt Maßnahmen zu ergreifen.

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Hintergrund Atmosphären-Checks sind im Saarland bisher in Homburg, Tholey und Losheim durchgeführt worden. Weitere Orte sollen folgen. In Losheim wurden als Ergebnis 19 Projekte und Maßnahmen beschrieben, die sowohl die Gestaltung im Ort als auch rund um den See betreffen. Hierzu gehören unter anderem der Erhalt der historischen Baukultur, Konzepte zur Gestaltung mehrerer Straßen und des Globus-Kreisels sowie der Bau eines Toilettenhäuschens am Parkplatz des Stausees.

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