Infos zum Jahr 2019 Gewinnkurve der BEG Hochwald geht nach oben

Losheim am See · Das vergangene Jahr hat für die Bürger-Energie-Genossenschaft einen neuen Rekord gebracht. Eine Mitgliederbefragung ersetzt die Versammlung.

 Auf dem Galgenberg in Losheim am See produzieren Photovoltaik und Windkraft für die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald erneuerbare Energie – und sorgen zwischen Henry Selzer (links) und Jürgen Millen für den heutzutage erforderlichen Corona-Abstand.

Auf dem Galgenberg in Losheim am See produzieren Photovoltaik und Windkraft für die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald erneuerbare Energie – und sorgen zwischen Henry Selzer (links) und Jürgen Millen für den heutzutage erforderlichen Corona-Abstand.

Foto: a-n

Bei der letzten Generalversammlung der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Hochwald hatte Jürgen Millen als Vorsitzender des Aufsichtsrates noch die Prognose gewagt, dass das Ergebnis 2019 „durch die Decke“ gehen werde. Und tatsächlich wurde im vergangenen Jahr erstmals bei der Entwicklung des Jahresüberschusses die 200 000-er Marke überschritten. Zu gerne hätten Millen und Henry Selzer (Vorstand) ihre inzwischen 690 Mitglieder bei der eigentlich anstehenden Generalversammlung über diese positive Entwicklung informiert, nur leider kann diese wegen Corona nicht in der vertrauten Form stattfinden.

„Eine Online-Veranstaltung schied aufgrund unserer weiter gestiegenen Mitgliederzahl aus“, sagte Millen, „und eine Versammlung im Autokino wäre mit einem zu hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden gewesen. Also blieb uns nur eine Befragung aller BEG-Mitglieder online oder postalisch übrig. Diese haben wir kurzfristig in Gang gesetzt und geben unseren Genossen damit jetzt die Möglichkeit, über alle anstehenden wichtigen Entscheidungen abzustimmen.“ Er und Selzer seien aber froh, unter diesen außergewöhnlichen Rahmenbedingungen über die SZ die nüchternen Zahlen mit wichtigen Erläuterungen für die Öffentlichkeit ergänzen zu können.

So habe der Aufsichtsrat der gewünschten Beteiligung am Windpark Büschdorf um 15 Prozent erst nach Verbesserung des Angebotes durch den Betreiber und des erstmaligen Angebotes einer cleveren Paketlösung zur Finanzierung durch die Mitglieder der BEG sowie der Einbringung von liquiden Mitteln der Genossenschaft dem Beteiligungserwerb zustimmen können. Ferner sei über den Erwerb von zwei PV-Anlagen in Wadern und Steinberg durch die BEG sowie einer Großanlage auf den Ställen eines landwirtschaftlichen Betriebs durch den Bürger-Wind-Park Losheim Galgenberg, wo die BEG sich als Mehrheitsgesellschafter engagiert, positiv entschieden worden.

Millen berichtete weiter: „Seit der zweiten Hälfte 2019 waren wir auch intensiv mit der Vorbereitung der Errichtung von PV-Freiflächenanlagen befasst. Die ersten beiden Anlagen sind bereits in die politischen Vorlauf- und Genehmigungsprozesse gegangen und wir hoffen für das kommende Jahr auf die Realisierung.“ Dies setze aber voraus, dass diese Anlagen von der Genossenschaft auch wirtschaftlich betrieben werden können, was wiederum voraussetze, dass die BEG bei den Ausschreibungen mit ihren Geboten auch tatsächlich berücksichtigt wird. Selzer fügte noch hinzu: „Wir sind im vergangenen Jahr auch in neue Räume im Unternehmenszentrum an der Eisenbahnhalle, Streifstraße 1, umgezogen. Unser Büro ist jetzt mit großer Regelmäßigkeit montags und donnerstags besetzt, und wir sind telefonisch unter (0 68 72) 9 21 87 87 zu erreichen.“

Angesichts des guten Geschäftsverlaufs empfehlen Vorstand und Aufsichtsrat jetzt in der angelaufenen Befragung, eine Dividende von 3,7 Prozent plus einer Sonderzahlung von weiteren 0,5 Prozent auszuzahlen. Mit der daraus resultierenden 4,2-Prozent-Auszahlung auf jeden bisher erworbenen Anteil zeigt sich nach Einschätzung beider Gesprächspartner, dass sich Klimaschutz lohnt. Ein neues EEG, welches wichtige Rahmenbedingungen für die Energiewende setzt, werde gerade verabschiedet. Dabei gebe es zwar noch einiges aus Sicht der BEG zu kritisieren, aber eine Trendwende hin zu einem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien sei immerhin bereits zu erkennen.

Millen ist fest davon überzeugt: „Wir werden also in den nächsten Jahren wieder mehr zu tun bekommen.“ Selzer ergänzte dies noch mit seinem Dank an den jugendlichen Elan von „Fridays for Future“ und dem Dank an die alte Umweltbewegung, ohne dabei den Dank an „Genossenschaften wie die unsere“ zu vergessen. Beide Gesprächspartner fügten noch hinzu: „Machen wir also energisch und energetisch weiter.“ Zunächst mal bleibt ihnen allerdings nichts anderes übrig, als auf die schriftliche Zustimmung der Mitglieder zu den Vorschlägen von Vorstand und Aufsichtsrat der BEG zu hoffen.

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