Vorher zog allerdings Kreisjägermeister Andreas Kranz die Aufmerksamkeit seiner kleinen und großen Zuhörer auf sich. Als Vorsitzender der VJS-Kreisgruppe hatte er nämlich noch einiges Interessante zu sagen. Während bei früheren Pflanzaktionen zu Ehren des Heiligen jeweils ein Baum des jeweiligen Jahres gesetzt worden sei, habe sich diesmal der Bürgermeister und vor allem die Kita-Leitung eine Trauerweide gewünscht. Kranz: „Wie könnte man den Begriff Nachhaltigkeit besser darstellen als gemeinsam mit Kindern, die schließlich Zukunft bedeuten, einen Baum zu pflanzen.“

Noch genauer hörten die Kleinen dann zu, als der Kreisjägermeister erklärte, dass der heilige Hubertus heute als Schutzpatron der Jäger, Metzger, Optiker, Metallarbeiter und nicht zuletzt der Schützenbruderschaften verehrt wird. Außerdem blieb er seinen Zuhörern nicht die Erklärung schuldig, wer dieser sagenhafte Hubertus gewesen ist. Der sei nämlich im Jahr 655 in Toulouse geboren worden und habe zunächst als zügelloser Waidmann den heutigen Jägerinnen und Jägern überhaupt nicht als Vorbild dienen können. Das habe sich an einem Karfreitag von Grund auf geändert, als er seine Armbrust auf einen Hirsch anlegte, in dessen Geweih ein strahlendes Kreuz aufleuchtete. Gleichzeitig habe der Jäger eine Stimme gehört: „Hubertus ich erlöse dich, und dennoch verfolgst du mich“. Andreas Kranz versicherte den Kindern, dass Hubertus nach diesem Erlebnis als christlicher und waidgerechter Jäger die Vorbildrolle wahrgenommen habe, für die er noch immer als Schutzpatron verehrt wird.

Auch über die noch zu pflanzende Trauerweide hatte der Kreisjägermeister sich offenbar gut informiert. Diese stamme ursprünglich aus Frankreich. Dieser Baum könne mit seinem Wurzelsystem zur Uferstabilisierung beitragen und etwa 120 Jahre alt werden. Seine im April austreibenden Weidenkätzchen dienen nach Auskunft von Kranz insbesondere den Bienen als Nahrung. Und weil seine ausladende Krone im Sommer viel Schatten bieten kann, eigne sich die Trauerweide auch ganz besonders für den Garten der Kita Sonnengarten.

Weil bei dieser Aktion aber eher Regenschauer drohten, packten dann der Kreisjägermeister, der stellvertretende Landesjägermeister Armin Birk und Losheims Hegeringleiter Markus Scherer schnell mit an, um die Trauerweide von der liegenden in die stehende Position zu heben. Auch einige Kinder ließen sich nicht lange bitten und halfen dabei. Nachdem der Baum dann tatsächlich in seinem Pflanzloch stand und die Erde rundherum festgetreten war, dankte es der Hegeringleiter allen, insbesondere natürlich den kleinen Helfern, mit einigen Leckereien. Und wenn das Jagdhornbläsercorps zwischen seinen musikalischen Beiträgen mal die Instrumente absetzte, durften sich die Bläserinnen und Bläser natürlich auch bedienen.

Abschließend freute sich der stellvertretende Landesjägermeister noch darüber, dass die Kreisjägerschaft Merzig-Wadern die schöne Tradition dieser jährlichen Baumpflanzaktion weiterführt. Birk: „So lernen auch die nachwachsenden Generationen, dass die heutige Jägerschaft den Schutz der Natur nicht aus den Augen verliert. Wir fühlen uns noch heute, viele Jahrhunderte nach dem Wandel des heiligen Hubertus, der waidgerechten Jagd verpflichtet – und dies nicht nur am Hubertustag.“