Unterwegs Auf Abenteuerfahrt durch die Karpaten

Britten · Sieben Pfadfinder aus Britten waren in den Sommerferien auf eine mehr als dreiwöchige Tour durch Rumänien gestartet.

 Die Brittener Pfadfinder unterwegs während ihrer Tour durch Rumänien.

Die Brittener Pfadfinder unterwegs während ihrer Tour durch Rumänien.

Foto: Wolfgang Pester

Rumänien war vor Kurzem das Ziel der Brittener Pfadfinder. Dreieinhalb Wochen waren die sieben jungen Männer zwischen 16 und 17 Jahren gemeinsam mit Wolfgang Pester vom Christlichen Pfadfinderbund Saar in den Karpaten unterwegs. Das Ziel haben sie zuvor gemeinsam ausgesucht, erläutert Pester. „Man kommt sehr mit der örtlichen Bevölkerung in Kontakt“, lobt er die Erfahrung, die die Jugendlichen bei den Sommerausflügen machen. In den kleinen Dörfern und größeren Orten sei die Gruppe immer wieder auf ruhige und zurückhaltende, aber gleichzeitig herzliche und gastfreundliche Menschen getroffen, berichtet er.

Das Gebiet, durch das die Pfadfinder gewandert sind, sei für seine hohe Braunbärendichte bekannt. Deshalb sei es notwendig gewesen, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, erläutert Pester. So sei es hilfreich, entfernt von der Schlafstätte zu kochen und die Lebensmittel in Bäume zu hängen, um sie vor den Tieren zu schützen. Bären gesehen hätten die jungen Männer während ihres Aufenthalts zwar keine, aber viele Spuren entdeckt. „Die Bären sind dann doch eher menschenscheu“, meint er. Ihr Weg führte die Pfadfinder vom Stamm Grimburg über die Almsennereien und wilde Romadörfer.

Einen Zwischenstopp legte die Gruppe in Nucsoara ein. Dabei handelt es sich um eins der letzten Partisanendörfer gegen die kommunistische Besatzung. „Die werden dort heute noch ein bisschen als Helden gefeiert“, erklärt Pester. In Nucsoara trafen die Pfadfinder auf ein Feriendorf für Kinder aus sozial schwachen Familien. Sie wurden gebeten, dort für zwei Tage zu bleiben – was sie auch taten. Gemeinsam mit den rumänischen Kindern verbrachten die Pfadfinder eine gute Zeit mit viel Sport und Musik, erinnert er sich.

Nach einem Abstecher ans Schwarze Meer ging es für die Gruppe zurück nach Transsilvanien, auch als Siebenbürgen bekannt. „Wir haben die ehemalige Dracula-Burg gesehen“, erzählt Pester, verrät aber: Die Burg sei in Wirklichkeit gar nicht die Dracula-Burg. Diese befinde sich eigentlich in den südlichen Karpaten. In Kronstadt besichtigten die Pfadfinder einige Kirchenburgen und die Altstadt mit ihrer schwarzen Kathedrale. In Kronstadt trafen sie auf eine französische Mädchenpfadfindergruppe.

Eine weitere Station machten die Brittener Pfadfinder in Deutschweiskirch (Vikri). Dort halfen sie zwei Tage lang bei der Kirchenburg, einem durch die Unesco geschützten Weltkulturerbe, bei kleineren Arbeiten. Wie an allen Orten in Rumänien fand die Musik der Pfadfinder großen Zuspruch.

Die letzte Station hatte ebenfalls wieder mit Musik zu tun: Die Pfadfinder waren offiziell zum alljährlichen Treffen der Siebenbürger Sachsen in Hermannstadt (Sibiu) eingeladen. Dort unterstützen sie die Veranstaltung mit ihren Liedern. Mit dabei war neben 5000 Teilnehmern am Trachtenumzug der Siebenbürger Sachsen aus aller Welt auch der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis, selbst Siebenbürger Sachse. Pester erinnert sich an die grandiose Stimmung in der Stadt und genauso beim Festgottesdienst in der evangelischen Kathedrale. Den Abschluss des Treffens bildete ein Musikspiel im Palais Bruckenthal in Avrig (Freck), an dem die Pfadfinder das Lagerfeuersingen mitgestalteten.

 Auf der Karte wurde die Route gesucht. 

Auf der Karte wurde die Route gesucht. 

Foto: Wolfgang Pester
 In Nucsoara wurde in Ferienheim für Kinder besucht.

In Nucsoara wurde in Ferienheim für Kinder besucht.

Foto: Wolfgang Pester
 So sieht Volkstanz in Rumänien aus.

So sieht Volkstanz in Rumänien aus.

Foto: Wolfgang Pester

„Jeder Tag war ein Highlight“, fasst Pester zusammen. Nur einige wenige Stationen hatten die Pfadfinder vorher festgelegt, vieles habe sich erst spontan ergeben. Ebenfalls bemerkenswert war nach Worten von Pester das Bahnfahren in Rumänien. „Es gibt Waggons, wie sie bei uns vor 40 Jahren ausgemustert wurden“, erzählt er lachend. Und die Abfahrtszeiten der Regionalzüge seien nur als ungefähr zu verstehen: Eine oder zwei Stunden würden sie schon mal abweichen.

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