„Arbeit in und an Bildung wird nicht wirklich wertgeschätzt“

Losheim · Erstmals fand der Frühjahrstreff der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zusammen mit dem Nachbar-Kreisverband Saarlouis statt. „Arbeit an und in Bildung“, lautete diesmal das Motto des Treffens, zu dem etliche Erzieherinnen, Sozialpädagogen, Lehrer sowie Schulelternvertreter nach Losheim gekommen waren.

Die Teilnehmer am GEW-Frühjahrstreff hatten in Losheim die Gelegenheit, mit dem zuständigen Minister über den aktuellen Stand der Bildungspolitik im Saarland zu diskutieren. Die beiden Kreisverbands-Vorsitzenden Klaus Maringer und Christian Messemer begrüßten neben Bildungsminister Ulrich Commerçon auch den SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Krutten sowie den Landesvorsitzenden der GEW Peter Balnis.

Stefan Krutten betonte, dass er vor allem im Bereich der Beruflichen Bildung mit seinen speziellen Herausforderungen einen Schwerpunkt seiner politischen Arbeit im Bildungsausschuss sehe. Minister Commerçon bewertete die jüngsten inhaltlichen und strukturellen Veränderungen im Land als gelungene Neuorientierung saarländischer Bildungspolitik . Seine Zukunftsvision sei eine Vernetzung von Schule, Kommunen und vielfältigen außerschulischen Institutionen und Einrichtungen, um so Bildungspolitik vor Ort und unter den gegebenen Bedingungen optimal umzusetzen.

Niedrige Löhne in der Kritik

Der GEW-Landesvorsitzende Peter Balnis hob in der Debatte die finanziellen Rahmenbedingungen im Bildungswesen hervor. So sei es aus seiner Sicht als Gewerkschafter nicht mehr hinnehmbar, dass eine examinierte Erzieherin weniger Entgelt bekomme als eine Kassiererin bei einem Discounter. Hier werde die von Politikern immer hoch gelobte Arbeit in und an Bildung nicht wirklich wertgeschätzt, dies müsse sich ändern, befand Balnis.

Das Fazit des GEW-Kreisverbandes zu dem Frühjahrstreff fällt differenziert aus: "Auch wenn Bildungsminister Commerçon wie auch die Gewerkschaft positive Ansätze in der Bildungspolitik des Landes sehen, so erwarten die im Land an und in Bildung Engagierten schnellere und konsequentere Umsetzung angekündigter Vorhaben." Konkret nennt die Gewerkschaft "die Einführung weiterer Gebundener Ganztagsschulen, die Bereitstellung notwendiger und ausreichender Ressourcen zur Verbesserung der mit der Inklusion einhergehenden Veränderungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen, die Neuorientierung der Ausbildung von Erziehern und Lehrern, die adäquate Entlohnung der Beschäftigten".

Es bleibe für dies Landesregierung wie auch für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft noch viel zu tun "in und an Bildung".

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