Serie: Merzig-Wadern rockt Alex Breidt: stets unterwegs

Losheim · Seine Band hat Alex Breidt stets in der Tasche. Denn der Nachwuchs-Künstler aus Losheim tritt nur mit Gitarre und einem Looper auf.

 Alex Breidt arbeitet, wie Ed Sheeran, gerne mit dem Looper.

Alex Breidt arbeitet, wie Ed Sheeran, gerne mit dem Looper.

Foto: Alex Breidt

Auf der Bühne steht Sänger Alex Breidt nie ganz alleine. Immer mit dabei: Seine Gitarre, eine Rassel und der Looper. Damit er als Solo-Künstler dennoch wie eine ganze Band klingen kann, wendet er diese Technik an, die auch beispielsweise Ed Sheeran für sich entdeckt hat. Der Looper ermöglicht es ihm mehrere Klangfolgen, die er zu Beginn einspielt, später gleichzeitig ertönen zu lassen. Zuerst spielt er mit seiner Gitarre oder Rassel kurze Melodien ein und erzeugt außerdem durch Singen oder Beatboxen einen Hintergrund-Sound. Diese Geräusche werden dann später wiederholt, während er live singt.

Die Fähigkeit mit dem Looper umzugehen zu können, ist sicher auf seine zehnjährige Karriere als Solo-Künstler zurückzuführen. Auf der Bühne hat er allerdings schon als Kind gestanden und im Alter zwischen 15 und 20 Jahren war er überdies bei der Band Nady auch als Sänger und Gitarrist dabei. Doch nicht nur auf der Bühne, sondern ebenso im Studio hat er schon Erfahrungen sammeln können. Sein erstes Album „Alles für mich“ kam 2010 raus. Nächstes Jahr soll „Unterwegs“, sein zweites Album, folgen. Am 26. Mai dieses Jahres erschien bereits die gleichnamige erste Single-Auskopplung. In „Unterwegs“ gibt er „alles aber niemals auf“, wie es im Refrain heißt. Die Aufnahmen zu dem Video hat er in Losheim und Umgebung gedreht. Auch auf dem Altfels in Kastel-Staadt sieht man ihn in dem Video Gitarre spielen. „In der Single geht es darum, immer weiter zu machen und einfach stets unterwegs zu sein“, sagt Breidt.

Das Umher-Reisen ist einfach ein Teil von ihm. In den Jahren 2010 bis 2014 war er schon auf den Straßen von Saarbrücken, Trier, Luxemburg, Straßburg und Köln als Musiker unterwegs. Aber auch in vielen anderen Städten, wie Landau, Koblenz, Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg oder Freiburg, hat er als Straßen-Musiker schon Geld verdient. Die Einnahmen variierten dabei enorm. „An einem guten Samstag konnte ich zwischen 250 Euro und 400 Euro verdienen, aber es gab natürlich auch schlechte Tage“, sagt Breidt.

Einige Fußgänger würden ihn gar nicht beachten oder seien genervt. „Das kann ich auch verstehen, denn die Städte sind sowieso schon überlaufen von Künstlern, Ständen und Menschen, die einem was verkaufen wollen und da ist man schnell überfordert“, erklärt der Musiker. „Einmal saß ich in einer Gasse in Koblenz und spielte Wonderwall, als ein Mann sein Fenster aufriss und schrie, ich solle in den Keller üben gehen“, erzählt Breidt. Aber die meisten Erfahrungen seien positiv gewesen. „Oft bleiben Menschengruppen stehen und hören zu, das ist natürlich sehr cool“, sagt Breidt begeistert. Das Tollste am Straßen-Musiker-Dasein sei, dass man viele Menschen kennenlernt. „Auch die, die auf der Straße leben“, fügt der Musiker hinzu. „Ich habe es geliebt, mir ihre Geschichten anzuhören.“ Trotzdem seine Zeit als Straßenmusiker nun vorüber sind, erinnert er sich gerne und das Unterwegs-Sein liegt ihm nach wie vor im Blut.

Ob auf der Straße, in Clubs und Bars, bei Veranstaltungen, nah oder fern: Alex Breidt ist dauernd auf Tour. Kürzlich war er bei „Rock for Refugees“ im Filmwerk Orange in Losheim dabei (die SZ berichtete). Dort spielte er „Unterwegs“, neben älteren und brandneuen Liedern. Im Juni dieses Jahres war er außerdem beim Abend der Musik in Völklingen, beim Kultursommer in Wadgassen, im Kulturzentrum Tempel in Karlsruhe und beim Altstadtfest in Kaiserslautern zu Gast. Neben Konzerten in der Region ist er aber auch schon in Berlin und Luxemburg aufgetreten. Richtig weit weg, führte ihn sein Weg schon in die Camps nach Afghanistan, zur Aufmunterung der Soldaten dort. Rückblickend sagt Breidt: „Das war ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde.“

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