Wort zum Alltag Lebensqualiät entsteht dort, wo Menschen füreinander da sind

Ehrlicherweise muss ich zugeben: Den Ruhestand habe ich mir etwas anders vorgestellt. Sogar romantische Bilder tauchten in mir auf; gemütlich lesend im Arbeitszimmer und die Füße auf dem Tisch, daneben eine Tasse Tee. Zeit und Muße, um gründlicher nachdenken können. Die Zeiteinteilung selbst bestimmen. So ist es nicht geworden. Weiterhin volles Programm und auch noch mehr gehandicapped durch gesundheitliche Einschränkungen. Aber, ich bin trotzdem nicht unzufrieden. Fühle mich nicht von Gott verlassen und von Menschen ausgenutzt. Es ist einfach so, Leben in der Gemeinschaft der Familie, im Freundeskreis und im Alltagsumfeld bedeutet, wenn es denn Qualität hat, füreinander da zu sein. Da wird dann auf die breiteren Schultern weiterhin auch mehr Last gepackt. Das wird sich verändern durch sich wandelnde Lebensumstände. Jetzt hab ich noch einen anderen Part. Ja, ich stöhne auch manchmal und bekomme dann den Rat, mich doch rauszunehmen. Wäre das der richtige Weg? Warum nicht, wenn es doch noch irgendwie geht, einen aktiven Anteil leben, und zwar immer bis an die kreatürlichen Grenzen?

Ist nicht unser Leben dadurch gefüllt, ein gutes und sinnvolles Leben, wenn wir es für andere Menschen aufbrauchen? Wer sein Leben behalten will, für sich nur leben will, hat der den Sinn nicht verfehlt? Jesus Christus hat sich über unseren Existenzzweck so geäußert und damit so manches Lebenskonzept in Frage gestellt. Jesus Christus hat in seiner irdischen Existenz genauso gelebt. Lebenshingabe, damit die Anderen wieder Anteil am Leben, sogar ewiges Leben, bekommen. Lebensqualität entsteht genau dort, wo Menschen füreinander da sind. Bereit sind, einen Preis zu zahlen, einen hohen Einsatz zu wagen und es aufgeben, immer zuerst an sich zu denken und für sich zu sorgen.

Das ist mit die tiefste und nachhaltigste Wirkung meiner persönlichen Begegnung und Begegnungen mit Jesus Christus – es geht nicht mehr nur um mich, sondern Menschen die mir Gott nahe bringt, sind mir zu ihrem Wohlergehen anvertraut. Dafür füllt „Er“ mein Herz und Sinn mit Wertschätzung, Fürsorge und Kraft.

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