Merzig-Wadern „Dudweiler als Standort nicht nachvollziehbar“

Merzig-Wadern · Die internationale Schule muss laut Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich eine Schule für das ganze Saarland werden.

 Im Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) in Dudweiler sollen die Jahrgänge sechs bis zwölf unterrichtet werden.  

Im Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) in Dudweiler sollen die Jahrgänge sechs bis zwölf unterrichtet werden.  

Foto: BeckerBredel

(red) „Internationale Schule muss Schule für das ganze Saarland werden!“, kommentiert die Landrätin des Grünen Kreises, Daniela Schlegel-Friedrich (Foto: Tom Gundelwein), den Vorschlag der beiden Schulträger, Landeshauptstadt Saarbrücken und Regionalverband, in Abstimmung mit dem saarländischen Bildungsministerium (die SZ berichtete). Am Donnerstag hatten Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon, die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, alle Sozialdemokraten, ihren Vorstoß vorgestellt. Die Landesregierung muss dem Plan noch zustimmen. Es ist vorgesehen, dass das Projekt 2020 zunächst mit einer Übergangslösung startet.

Nach rund fünf Jahren sollen die Standorte in Dudweiler bezogen werden. Die dreizügige Grundschule soll auf dem Gelände der Albert-Schweitzer-Grundschule in Dudweiler entstehen, ebenso eine sechsgruppige Kindertagesstätte mit internationaler Ausrichtung. Die weiterführende Schule soll auf dem Gelände des ehemaligen Dudweiler Gymnasiums errichtet werden, dort wo momentan das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), sein Zuhause hat. Noch unklar ist, wie die beiden Standorte, die in dem Saarbrücker Stadtteil entstehen sollen, am Ende aussehen und welche Flächen bebaut werden. Commerçon stellte viele Gespräche und Entscheidungen in Aussicht. Auch die Aufnahmekriterien für die Schule seien noch auszuarbeiten, sagte die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt. Das soll bis zum Sommer passieren. Gegen diese Standorte wehrt sich Schlegel-Friedrich.

„Die von der Landesregierung initiierte internationale Schule muss eine Schule für das ganze Saarland werden. Sie muss für Schülerinnen und Schüler aus allen Regionen erreichbar sein“, führt sie als Argument ins Feld. Vor diesem Hintergrund nennt die CDU-Politikerin „die Entscheidung für den Standort Dudweiler absolut nicht nachvollziehbar“.

Grundsätzlich ist nach ihrer Ansicht die Idee des Ministerpräsidenten, eine internationale Schule, die als anerkannte Europäische Schule geplant ist, im Saarland einzurichten, sehr zu begrüßen.

„Aber diese internationale Schule darf nicht nur für die Schüler aus dem Raum Saarbrücken ein Angebot darstellen. Sie muss eine Schule für das ganze Saarland werden“, fordert sie. Auch im Kreis Merzig-Wadern wie in den anderen saarländischen Landkreisen gäbe es große Unternehmen, zum Beispiel Villeroy & Boch, die internationales Personal rekrutieren. „Für diese Unternehmen mit ihren multinationalen Mitarbeitern und Familien ist eine solche Schule ebenfalls von größtem Interesse. Deshalb müssen auch sie von einer internationalen Schule profitieren können“, sagt sie.

„Selbst, wenn die Eltern der Kinder an der Universität arbeiten, müssen sie nicht unbedingt in Saarbrücken wohnen. Viele Professoren und ihr wissenschaftliches Personal wohnen außerhalb von Saarbrücken.“ Auch deren Kinder müssten diese Schule erreichen können. „Es kann nicht sein, dass wegen des Standortes der Schule auch ein ,Wohnzwang’ in Saarbrücken entsteht.“

Schlegel-Friedrich fordert die Landesregierung auf, „nachdrücklich darauf zu drängen, dass ein Standort gewählt wird, der für Schülerinnen und Schüler aus allen Regionen des Saarlandes erreichbar ist. „Das ist Dudweiler definitiv nicht! Daher ist mir unverständlich, dass dort eine solche Schule eingerichtet werden soll“, gibt Schlegel-Friedrich zu bedenken. Sie verlangt, dass für die internationale Schule ein Standort gesucht werde, der von möglichst vielen Schülern unkompliziert und schnell erreicht werden könne.

„Wenn das Land einen hohen Millionenbetrag investiert, um eine internationale Schule einzurichten und zu betreiben, müssen alle im Land davon profitieren können“, sagt die Landrätin und fügt hinzu: „Es kann nicht nur darum gehen, eine alte Immobilie in Dudweiler zu verwerten, ohne die Frage nach der Erreichbarkeit zu beantworten.“

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