Kommissar Zufall klärt 51 Einbruchsfälle auf

Merzig. Es war ein Zufalls-Volltreffer. Bei einer nächtlichen Auto-Kontrolle im Stadtbereich Merzig konnten die Beamten der Merziger Polizeibezirksinspektion eine bis dahin unaufgeklärte Einbruchsserie in der Region lösen

Merzig. Es war ein Zufalls-Volltreffer. Bei einer nächtlichen Auto-Kontrolle im Stadtbereich Merzig konnten die Beamten der Merziger Polizeibezirksinspektion eine bis dahin unaufgeklärte Einbruchsserie in der Region lösen. Wie die Polizei mitteilt, ist in dem Fahrzeug eines 19-jährigen berufs- und arbeitslosen Fahrers, der nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, den Beamten aufgefallen, dass die beiden am Auto angebrachten Kennzeichenschilder einige Tage zuvor in Mondorf gestohlen worden waren. Zudem war das Auto weder unter einem anderen Kennzeichen zugelassen noch versichert. Beim Blick in den Kofferraum dann die Überraschung: Hier lagen Kästen mit Getränken und zwei große Lautsprecherboxen. Eigentlich nichts Besonderes, wären die Gegenstände nicht einige Stunden zuvor bei einem Einbruch in ein Vereinsheim in Beuren gestohlen worden. Nach Zerstören einer Sicherungsvorrichtung hatte der Täter dort ein Fenster aufgehebelt und war in das Gebäude eingestiegen. Im Inneren brach er auf seiner letztlich vergeblichen Suche nach Bargeld zwei Verbindungstüren auf. Schließlich begnügte er sich mit den Getränken und den Lautsprechern, teilt die Polizei mit. Nach der Durchsuchung des Fahrzeuges nahmen die Beamten die Wohnung des Fahrers unter die Lupe. Hier seien eine aufgebrochene Geldkassette und ein Laptop gefunden worden. "Diese Sachen konnten zweifelsfrei Einbrüchen in Vereinsheime in Trassem und Waldhölzbach zugeordnet werden", erklärt Kriminalhauptkommissar Josef Reichert von der Merziger Polizei "Die jetzt folgenden umfangreichen und zeitaufwendigen Ermittlungen führten zur Aufklärung dieser hohen Zahl von Einbruchsdiebstählen", sagt Reichert. Er zieht eine erfolgreiche Bilanz polizeilichen Handelns und lobt die Unterstützung durch Zeugen und die gute Zusammenarbeit mit seinen Kollegen in Wadern, Dillingen, Saarburg und Hermeskeil. Sieben TatverdächtigeNach bisherigen Ermittlungen konnten sieben Tatverdächtige ausgemacht werden. Als Haupttäter gelten der 19-Jährige aus Merzig und ein 22-Jähriger aus Mettlach. "An den Tatorten gingen sie häufig mit brachialer Gewalt und Zerstörungswut vor. Dabei stand der angerichtete Sachschaden oft in einem krassen Missverhältnis zum Wert des Stehlgutes", sagt Reichert. Ihr Hauptaugenmerk hätten die Täter auf Bargeld und Getränke gerichtet. War kein Geld vorhanden, ließen sie Stereoanlagen, Rechner, Flachbildfernseher, Receiver, Laptops, Beamer, aber auch Esswaren, Werkzeuge und sogar Treibstoff mitgehen. Zum Verbleib von Teilen des Diebesgutes seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Aus einem Clubheim hätten die Täter neben anderen Dingen auch einen Elektroherd mit Backofen und Ceranfeld mitgehen lassen. Den Herd fanden die Polizisten in der Küche der Wohnung eines der Tatverdächtigen. Er sei im Begriff gewesen, einen eigenen Hausstand zu begründen, erläutert Reichert. Die sieben Täter hätten sich in den polizeilichen Vernehmungen überwiegend einsichtig gezeigt, hätten aber auch versucht, ihr Handeln zu beschönigen und es mit vorausgegangenem Alkoholkonsum oder dem Genuss von Betäubungsmitteln begründet. "Vor diesem Hintergrund gestaltete sich die Zuordnung einzelner Taten zu den jeweils Beteiligten schwierig." Kriminalhauptkommissar Reichert schließt nicht aus, dass sich die Anzahl der aufgeklärten Straftaten nach Auswertung aller Spuren noch erhöhen könne.

Auf einen BlickDie Tatorte im Landkreis Merzig-Wadern liegen in Saarhölzbach, Besseringen, Beckingen, Orscholz, Brotdorf, Weiten, Mechern, Mondorf, Schwemlingen, Eft, Faha, Mettlach, Waldhölzbach und Losheim am See. Im Kreis Saarlouis waren Objekte in Fremersdorf, Eimersdorf und Biringen-Oberesch betroffen. fab

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