Kolumne Unsere Woche Die beste Nicht-Nachricht der letzten Zeit

Eigentlich ist es für uns Neuigkeitenjäger kein optimaler Zustand, wenn nichts passiert. Und doch gab es in der vergangenen Woche ein paar Tage, an denen uns die Tatsache, dass nichts passiert ist, sich nichts verändert hat, durchaus in Freude versetzt hat.

Wochen-Kolumne über die Zeit ohne Corona-Infektionen im Landkreis
Foto: SZ/Robby Lorenz

Ein paar Tage lang verzeichnete der Kreis keine einzige Corona-Infektion mehr – Merzig-Wadern war für eine kurze Zeitspanne coronafrei. Auch wenn das seit Donnerstag keinen Bestand mehr hat, bleibt festzuhalten, dass wir bislang sehr sehr glimpflich durch eine Pandemie gekommen sind, die an anderen Ecken auf der Welt ganz anders verläuft.

Damit sind wir wieder bei einer Sache, über die in der vergangenen Woche wieder eine Diskussion hochgekocht ist – ziemlich unnötigerweise, wie ich finde: die Sache mit der Maskenpflicht. Ja, ich gebe es zu: Auch mich musste man zum Tragen dieser Dinger mehr oder weniger zwingen, auch ich war anfangs nicht wirklich vom Sinn und Nutzen überzeugt, mir Mund und Nase zu verhüllen. Und ich finde es heute noch befremdlich, auf einen anderen Menschen zu treffen, ohne dessen Gesicht in Gänze zu erkennen. Wo ich mir nie sicher sein kann, ob er mich hinter dieser Maske nun anlächelt oder mir die Zunge herausstreckt. Mir fehlt sie, diese Ansicht auf die vollständigen Gesichtszüge meines Gegenübers, sie macht uns voreinander ein bisschen zu Fremden, sorgt zumindest für Distanz. Doch offensichtlich hilft dieses simple Stück Stoff sehr, die Ausbreitung eines Virus zu unterbinden, von dessen Gefahren und Bekämpfung wir immer noch viel zu wenig wissen, um zur Tagesordnung und ergo zur Sorglosigkeit überzugehen.

Und nein, ich fühle mich nicht in meinen Grundrechten und meiner persönlichen Freiheit eingeschränkt, wenn ich diese Masken tragen muss – auch wenn ich es wirklich nicht mag, sie eher hinderlich finde und es mehr oder weniger notgedrungen tue. Aber sie erfüllen ganz offenkundig ihren Zweck und helfen uns, eine heimtückische Krankheit zumindest einzudämmen. Wer davon nicht überzeugt ist, mag einmal auf andere Ecken der Welt blicken, wo gewisse Staatschefs es aus ideologischen Gründen demonstrativ nicht für nötig haben, selbst eine Maske zu tragen. Und er möge sich anschauen, wie weit deren Staaten damit gekommen sind.

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