Vor allem Leztere verhalten sich fast wie weiland spanische oder portugiesische Konquistadoren und lassen keinen Glauben außer den eigenen zu.

Natürlich möchte auch Chandler keine Tiere leiden sehen (außer, er selbst fängt eine Maus, die jedoch erst nach heroischem Kampf ihr Leben lassen musste), aber die Vorstellung, dass der Hund irgendwann in Ermangelung von Fleischhaltigem im Napf gezwungen ist, hungernden Wintervögeln Meisenringe vor der Nase wegzufressen, um satt zu werden, lässt ihn schon jetzt erschaudern.

Bekommen nämlich die veganischen Laienprediger die Oberhand, steht nämlich zu befürchten, dass fleischige Produkte sowohl in Geschäften als auch in Restaurants zu Nischenangeboten werden. Zukunftsängste: Wem beim Bier nach einem Rohesser ist, den wird der Wirt in eine speziell eingerichtete Fleischesser-Ecke verweisen müssen, die jedes Lokal per Gesetz gleich neben der Raucherzone hat einrichten müssen. Nur damit Tofu-Gourmets und Körner-Feinschmecker nicht plötzlich unappetitlichen Wurst- oder Fleischgeruch in der Nase haben.

Es kann aber noch schlimmer kommen. Man stelle sich vor, Cannabis wird in Deutschland legalisiert bei gleichzeitigem Verbot von Fleischverzehr. Die unzähligen Dealer haben sofort eine neue Abnehmergruppe. In dunkeln Ecken verkaufen sie illegal halbe Frankfurter Würstchen zu völlig überhöhten Preisen. Osteuropäische Dealerbanden bringen ihre gefälschte oder gestreckte Salami illegal unters Volk. Und die Gruppe der abgemagerten und hageren Menschen wird immer größer. "Ist der auf Drogen?", fragt man dann, wenn wieder so ein Wrack an einem vorbeizieht, das aussieht, wie ein Junkie kurz vor dem goldenen Schuss. "Nein", lautet dann die geflüsterte Antwort, "der ist nur schon über eine Woche ohne Frikadelle".