Kolumne „Unsere Wocjhe“ Mit Einkaufswagen auf Abstand

Plexiglasscheiben, Desinfektionsmittel, Bodenmarkierungen: Viele Geschäfte ergreifen im Moment Maßnahmen, um ihre Mitarbeiter und Kunden zu schützen. Das ist gut und wichtig. Doch manchmal treibt die Vorsicht auch seltsame Blüten.

 Barbara Scherer

Barbara Scherer

Foto: SZ/Baltes, Bernhard

Diese Woche war ich in einem Baumarkt, weil ich dringend eine Schlauchschelle brauchte. Zur Info: Eine Schlauchschelle ist ein Metallring von wenigen Zentimetern Durchmesser. Mein Plan: reingehen, Schelle kaufen, rausgehen. Doch so einfach war es nicht. Wie mir ein Mitarbeiter am Eingang mitteilte, müsse derzeit jeder Kunde einen Einkaufswagen mit sich führen. Vermutlich soll dies eine Art natürliches Trennmittel darstellen – was aber natürlich nur semigut funktioniert, wenn sich seitlich ja dennoch weiter Menschen nähern können (und das auch tun). Dazu kommt, dass Griffstangen von Einkaufswagen durchaus Erreger übertragen können (wenngleich das laut RKI für Corona keine sehr große Rolle spielt). Insofern hätte ich, ehrlich gesagt, lieber nur meine Schlauchschelle angefasst. Ohne Wagen kann man zudem auch schneller flüchten, wenn sich andere Menschen nähern. Und diese Möglichkeit halte ich mir gern auch ohne Corona offen.

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