Kolumne Apropos Auf der Couch in die Wildnis

Es lässt sich auch ganz gemütlich auf einen Suvival-Trip gehen – unter warmen Decken und mit einem Heißgetränk in der Hand.

Kommentarkopf, Foto: SZ

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Foto: Hien

Nun hat es mich doch erwischt, das Coronavirus. Nach zweieinhalb Jahren, in denen ich Quarantäne und Co. entgehen konnte. Und auch noch mit ausgeprägten Symptomen, zehn Tage zu Hause. Ausgerechnet kurz nachdem ein Survival-Abenteuer im Wald meine Sehnsucht nach Natur, frischer Luft und Entdeckungen neu entfacht hat.

Aber zum Glück gibt es ja das Internet. Mein Tipp gegen Quarantäne-Blues und zu unterdrückenden Freiheitsdrang: die deutsche Reality-Spielshow „7 vs. Wild“, zu sehen auf der Videoplattform Youtube. Sieben Menschen verbringen mit maximal sieben zuvor ausgewählten Gegenständen sieben Tage in der Wildnis Schwedens. Ohne Kontakt zur Außenwelt und den anderen Teilnehmern, ohne Kamerateam. Ihre Erlebnisse filmen sie selbst. Und jeden Tag gibt es eine zusätzliche Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Wer bis zum Ende durchhält und die meisten Punkte bei den Tagesaufgaben ergattert, erhält ein Preisgeld, das für den guten Zweck gespendet wird.

Von der kuscheligen Höhle auf der Couch aus macht es richtig Spaß zuzusehen, wie sich die Teilnehmer schlagen. Wie sie Kälte, Hunger und Isolation bekämpfen. Wie sie Blaubeeren sammeln und ein Bett aus Tannenzweigen konstruieren. Wie sie Spuren von Bären entdecken und aus Müll, der am Seeufer angeschwemmt wurde, Nützliches basteln. Und auch wie sie scheitern.16 Folgen lang kann man mitfiebern und sich inspirieren lassen, die eigenen Angewohnheiten und Privilegien zu hinterfragen.

Die Ausstrahlung der zweiten Staffel startet übrigens am 5. November. Diesmal geht es auf eine tropische Insel, zwei Frauen sind auch mit dabei. Ich ebenso, zumindest als Zuschauer von der Couch aus – aber dieses Mal bitte ohne Quarantäne.

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