Kolumne Apropos Geheim-Versteck fürs Motoröl

Er ist einfach aus der Garage verschwunden, der neue Kanister Motoröl. Oder steckt er doch ganz woanders?

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Robby Lorenz

Zeit, den Motorölstand zu prüfen, denke ich mal wieder, denn mein kleiner Italiener (ein Alfa Romeo) schluckt gerne den einen oder anderen Tropfen. Tatsächlich zeigt der Messstab, dass es den Kleinen dürstet.

Ich greife nach dem Trichter, der stets in der Garage parat liegt – aber der Kanister Motoröl, den ich neulich erst gekauft habe, steht nicht daneben. Die ganze Garage stelle ich auf den Kopf und vorsichtshalber den Keller gleich mit. Kein Öl. Irgendjemand muss das Behältnis mitgenommen haben, als das Tor offen stand. Gemein. Aber es hilft nichts, ich kaufe neues, fülle den Tank auf und verstaue den Rest diesmal gut sichtbar und gleichermaßen geschützt im Keller. Und vergesse die ganze Geschichte.

Wochen später frage ich den Kollegen, ob wir noch Schreibblöcke haben. In meinem sind nur noch wenige Seiten unbeschrieben. Im dafür vorgesehenen Schrank liegen keine mehr. Irgendwo wird sich ein Exemplar versteckt haben, vermute ich, und gehe alle Schränke durch. In meinem Büro die Überraschung: Kein Block, dafür steht ein Behältnis mit Motoröl zwischen Büchern und alten Unterlagen.

Was war passiert? Ich versuche zu rekapitulieren: Stimmt, das Öl habe ich an einem Tag gekauft, an dem ich mit dem Zug unterwegs war. Den Kanister wollte ich nicht quer durchs Saarland schleppen. Dekorativ war er aber auch nicht, weshalb ich ihn verstaute, um ihn am nächsten Autofahr-Tag mitzunehmen. Aber vergaß. Immerhin bin ich jetzt erst mal gut versorgt.

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