Kolumne Apropos Zuckerwatte-süße Erinnerungen

Wenn im Sommer die Kirmes von Ort zu Ort zieht, schwelgt unsere Autorin gerne in Kindheitserinnerungen. Auch kulinarisch.

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Robby Lorenz

Sommerzeit ist Kirmeszeit. Karusselle, Zuckerwatte, handgemachte Musik bis in die Nacht und Frühschoppen, landauf und landab. Kaum wird der Rummel irgendwo abgebaut, taucht er andernorts wieder auf. Und Jahr für Jahr schwelge ich ein bisschen in diesen zuckerwattesüßen Erinnerungen, wenn die Kirmes wieder in meiner Heimat Station macht.

Bei knapp 600 Einwohnern fiel sie bei uns recht klein aus, und war doch genau richtig. Es gab einen Bierstand mit leckerer Limo (und dem allerersten selbst bestellten Cola-Bier an meinem 16. Geburtstag), eine Würstchenbude mit der weltbesten Currywurst (oder je nach Hunger dem weltbesten Gammler) und exakt ein Karussell.

In guten Jahren war es eines, bei dem man in Dino-Gefährten hoch in die Lüfte fliegen konnte, aber auch das sich nur im Kreis drehende war okay. Ich liebte die Kirmes.

Spektakulärer und nicht minder beliebt war die große Kirmes-Schwester. Mit Fahrgeschäften, die vor allem mit zunehmendem Alter deutlich attraktiver, da deutlich rasanter waren. Mit Krammarkt, Kirmeseis – und Leberknödeln mit Sauerkraut und Püree. Denn am Kirmesdienstag bot die örtliche Metzgerei traditionell Mittagstisch an, und die Leberknödel waren Jahr für Jahr mein Höhepunkt. Selbst als ich schon lange nicht mehr hier wohnte, kam ich, wann immer es sich einrichten ließ, her, um gemeinsam mit meinen Eltern meine lieb gewonnene Portion Leberknödel zu verspeisen.

Leider gibt es dieses deftige Angebot nicht mehr. Aber die zuckerwattesüße Erinnerung bleibt.

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