Kolumne Apropos Neuer Griff löst Glücksgefühle aus

In einen rauschähnlichen Zustand ist unsere Autorin versetzt worden, als sie kürzlich einen Türgriff ausgewechselt hat.

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Robby Lorenz

So ein Griff hat ein endliches Leben. Vor allem, wenn er an einer Terrassentür befestigt ist und tagein, tagaus bedient wird – um zu lüften, in den Garten zu gehen oder die Katze herauszulassen (die in selbiger Tür eine eigene Klappe hat). Doch dann: nichts mehr. Den Griff konnte ich so viel hoch- und runterbewegen, wie ich wollte. Die Tür blieb zu.

Kein Problem, dachte ich mir, schraubte das kaputte Ding ab und fuhr damit noch am selben Tag zum Baumarkt. Mit einem baugleichen Ersatzteil ging es nach Hause. Was gibt es Schöneres, als zum Feierabend ein wenig zu knaupen?! Von meiner Mama habe ich gewisses handwerkliches Geschick geerbt. Bohren, sägen, Klickparkett verlegen – läuft. Nur der Türgriff, der sträubte sich. „Drehen Sie den Griff 90 Grad zur Befestigungslasche“, stand in der Anleitung. Bloß bewegte dieser sich keinen Millimeter, und in gerader Form ließ er sich partout nicht befestigen. Ich kapitulierte. Vorerst.

Dann, auf der Couch, der Geistesblitz. Ich sprang auf, steckte erst den Vierkantbolzen in die Montageöffnung – schon ließ sich der Griff um 90 Grad drehen und die Tür wieder öffnen und schließen. Beim Fixieren, den Schraubenzieher fest in der Hand, kam ich in einen Rausch. Die Klinke an der Kellertür ist auch lose? Zack, festgeschraubt.

Im Kleiderschrank müssen zwei Scharniere raus, um ein Regalbrett zu versetzen? Zack, kniete ich im Schrank. Ach, wenn doch nur mal ein Putzlappen solch einen Rausch auslösen würde!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort