Je suis triste, I am sad

Wenn ich etwas über diese Woche schreiben soll, dann kommt mir spontan ein Wort in den Sinn. Traurig. Es macht unendlich traurig, fassungslos und wütend, dass der Terror einmal mehr zugeschlagen hat. Dass so viele Menschen in Orlando (USA) fröhlich sein wollten und im nächsten Moment aus dem Leben gerissen wurden. Einfach so.

 ARRAY(0xb0b224f0)

ARRAY(0xb0b224f0)

Foto: Robby Lorenz

Es macht aber auch traurig, das Gefühl zu haben, dass die Solidarität in der Welt weniger geworden ist. Wie oft war nach den Anschlägen vergangenen November in Frankreich der Ausspruch "Je suis Paris" zu lesen? Was ist mit "I am Orlando"? Es ist traurig, wenn ein Mensch nicht mehr weiter weiß und den Halt verliert. Sich das Leben nimmt. Traurig bleiben die Verlassenen zurück.

Traurig steht so mancher vom Hochwasser Betroffener vor seinem Hab und Gut. Blickt auf wertvolle Erinnerungsfotos, die völlig durchnässt nur noch Papierfetzen gleichen. Rechnet die Schäden zusammen, wälzt sich in der Nacht im Bett umher, hat schlimmstenfalls blanke Existenzangst.

Es heißt immer: In der Natur geht alles seinen Lauf, alles wandelt sich. Es gilt das Prinzip des Stärkeren, der überlebt. Vielleicht muss das auch so sein. Und doch macht es viele Tierfreunde traurig, dass Werschweilers Storchenkinder zu schwach waren, um zu überleben. Traurig, wenn einem beim Schreiben nochmal deutlich wird, dass tatsächlich vieles in dieser Woche unendlich traurig macht. Wenigstens der Himmel hat mal aufgehört mit Weinen.

Es ist greifbar: Das ständige Grau tut keinem gut. Nicht, dass die Welt plötzlich besser wird, wenn die Sonne scheint. Aber ein bisschen freundlicher sieht alles schon aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort