Wort zum Alltag Mut haben, Kante zu zeigen

Sage nicht ja, wenn du nein meinst“ – eine klare Angelegenheit, könnte man meinen. Oder doch nicht? Im alltäglichen Miteinander, sei es im Berufsleben, im familiären Bereich, beim Ausüben eines Ehrenamtes, als Mitglied in einem Verein wurde wohl schon jeder von uns mit dieser „Gewissensfrage konfrontiert!

Wie soll ich mich verhalten ? Zu welcher Entscheidung soll ich kommen? Welche Beweggründe leiten oder führen mich zu welcher Entscheidung? Und vor allen Dingen: Wie fühle ich mich selbst, wenn ich letztendlich eine Entscheidung treffe entgegen meinen Gefühlen und/oder meiner momentanen Gestimmtheit?

Fällt mir ein „Nein“ vielleicht deshalb so schwer, weil ich mein Gegenüber nicht enttäuschen will? Erhoffe ich mir von einem „Ja“, wenn ich eigentlich „Nein“ meine, ein Mehr an Anerkennung und/oder Wertschätzung? Beschleicht mich nicht in der einen oder anderen Situation das Gefühl des Ausgenutzt-Werdens ?

Die Folge davon dürfte ein Unbehagen sein, das ich mit mir herumtrage und mein Handeln halbherzig erscheinen lässt. Auf Dauer gesehen erwächst hieraus eine tiefgreifende Unzufriedenheit.

Was für den zwischenmenschlichen Umgang miteinander gilt, kann ich auch auf meinen persönlichen Glauben übertragen. Ich bin frei, das zu glauben, wovon ich überzeugt zu sein scheine. Denn „Glauben“ bedeutet auch, dass ich es in letztere Konsequenz nicht sicher weiß. Auch in diesem Bereich treffe ich jedesmal eine persönliche Entscheidung für oder gegen meine Überzeugung.

Bringen wir doch im alltäglichen Miteinander den Mut oder die Courage auf „ Kante zu zeigen“ und überzeugend zu einem „Ja“ oder „Nein“ zu stehen, dies auch klar zu formulieren und zu begründen. Ich hoffe, dass Sie sich dann freier und motivierter fühlen das eine oder andere zu tun – oder auch nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort