Glaubenskolumne „Wort zum Alltag“ Anteilnahme bei Beisetzungen kreativ gestalten

Aufgrund der aktuellen Situation findet die Beerdigung im engsten Familienkreis statt: So oder ähnlich ist es zurzeit in den meisten Todesanzeigen zu lesen. Aus gegebenen Anlass und verständlicherweise geschieht dies so.

 (Symbolfoto)

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Foto: dpa-tmn/Sebastian Willnow

Aber was ist mit denjenigen aus dem Kreis der übrigen Angehörigen, Nachbarn, Freunde, Bekannten und Kollegen, die ebenfalls gerne an der Beisetzung teilgenommen hätten, um ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen? Sie sind zunächst ausgeschlossen.

Doch es gibt gute Beispiele dafür, wie man mit dieser Situation kreativ umgehen kann. In einer Todesanzeige war die Bitte zu lesen, zeitgleich mit der Beerdigung zu Hause eine Kerze zu entzünden und des Verstorbenen zu gedenken. Eine Todesanzeige könnte dann auch so enden: „Wir freuen uns, wenn diejenigen, die nicht an der Beisetzung teilnehmen können, zu Hause eine Kerze entzünden und unseres lieben Verstorbenen gedenken.“

Manche Seelsorgerinnen und Seelsorger geben dazu Vorlagen mit konkreten Anregungen weiter. Durch ein Gedenken und Mitbeten im privaten Rahmen kann man sich innerlich „anschließen“ und ist auf diese Weise auch über die Entfernung hinweg beteiligt. Ein zeitgleiches Gedenken hat eine eigene Kraft, aber manche scheuen sich davor, den Zeitpunkt der Beisetzung in der Todesanzeige zu veröffentlichen. Sie haben die Sorge, dass dann doch viele zur Beisetzung kommen. Vielleicht kann man mit einer freundlichen Formulierung darum bitten, dies nicht zu tun, oder einfach darauf vertrauen, dass Menschen andere Wege finden.

Ich hörte von einem berührenden Beispiel, wie man Verbundenheit und Nähe auch anders zeigen kann: Eine Familie bat all diejenigen, die nicht an der Beerdigung teilnehmen konnten, auf unterschiedlichen Wegen darum, nach der Beisetzung im Laufe des Tages einzeln zum Grab zu gehen und eine Kerze mit dem eigenen Namen und vielleicht einem letzten Gruß dort abzustellen. Bilder davon wurden per Smartphone an die Witwe geschickt, und die war am Abend besonders überwältigt von dem Gesamtbild mit den vielen Kerzen, die im Laufe des Tages am Grab ihres Mannes aufgestellt wurden. Aus dem engsten Kreis war auf diese Weise ein großer Kreis von Anteil nehmenden Menschen geworden.

Diese und weitere Anregungen für den Umgang mit Tod und Trauer in Zeiten der Corona-Krise findet man auf der Homepage des Bistums Trier:

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