Kolumne Apropos Alles hat ein „nd“, nur die Leute nicht

An den Unis wurde das, glaube ich, schon vor Jahren genutzt: „Studierende“ statt Studentinnen und Studenten. Zeitökonomisch von Vorteil: Vier statt acht Silben, spart aufs Jahr gesehen Stunden. Auf zehn Silben bringt es die Konstruktion, die es neulich in einer Kurz-Reportage aus Lützerath zu hören gab.

Die Sache mit dem nd-Wort klappt nicht immer
Foto: Robby Lorenz

In geschätzt drei Minuten war es sieben oder acht Mal verwendet worden: „Aktivistinnen und Aktivisten“. Die Erzählung war spannend. Hätte gerne mehr davon gehört als die ewig langen Doppelungen.

Aber was hätte die arme Reporterin tun sollen? Die Besagten sind ja zusammengenommen nicht „Aktivierende“. Da ist guter Rat teuer. „Frauen und Männer“ wäre mit fünf Silben übrigens nur die Hälfte der Silben gewesen. Zweisilbige „Leute“ oder „Menschen“ kommen mit einem Fünftel aus. Ich hoffe, es gibt ein paar Mitdenkende und -machende, die das in Ordnung finden. Das schafft nämlich mehr Platz für Inhalte.

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