Abschied von einer Schnapsidee

Unsere Woche · Kaum war der Gutachter-Vorschlag, den Kaufland-Kreisel in Merzig nun doch in eine Ampelkreuzung umzubauen, in der Welt, setzte die öffentliche Debatte darüber ein. Viele tun vor allem in sozialen Netzwerken ihre Meinung kund - ein Zeichen dafür, dass die meisten die Probleme an diesem Merziger Nadelöhr kennen, selbst auch schon dort im Stau gestanden haben.

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Foto: Robby Lorenz

Das öffentliche Urteil zum Experten-Vorschlag ist eindeutig negativ. Kaum einer kann sich vorstellen, dass eine ampelgeregelte Kreuzung den Verkehr tatsächlich besser bewältigen soll als die jetzige Kreisel-Lösung. Doch jene, die jetzt so vehement ihre Kritik äußern, sollten einige Dinge bedenken. Dieselben Gutachter, die für den Kreisel-Umbau plädieren, haben seinerzeit die neue Verkehrsführung in Hochwald- und Bahnhofstraße entwickelt. Und die hat sich bewährt - trotz ebenfalls vieler Bedenken im Vorfeld. Eines der Kernelemente, die an dieser Stelle für besseren Verkehrsfluss sorgen: Das Fahrzeug-Aufkommen wird auf mehrere Fahrstreifen verteilt. Im Kern geschieht an der jetzt favorisierten Ampelkreuzung Ähnliches: Zumindest über eine kurze Strecke sollen auf der Hilbringer Brücke und in der Rieffstraße drei Spuren zur Verfügung stehen. Leider haben die Verantwortlichen bei der Präsentation in Besseringen aber eines versäumt: Deutlich zu machen, dass für die Kreuzung mehr Fläche zur Verfügung stehen muss (und dem Vernehmen nach auch zur Verfügung stehen wird) als jetzt für den Kreisel. Und eher verschämt sind sie darüber hinweggegangen, dass der Grund, weshalb man überhaupt auf die Idee mit der Kreuzung kam, nun endgültig aus der Welt ist: nämlich der Lückenschluss zwischen L 173 und Hilbringer Brücke. Das war offensichtlich eine Schnapsidee. Merkwürdig nur, dass Verwaltung und große Teile des Rates dieser so lange anhingen.

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