Merzig-Wadern Die ersten Karnevalisten im Grünen Kreis sagen ihre Feiern ab

Merzig-Wadern · Im Landkreis Merzig-Wadern reagieren die ersten Karnevalsvereine auf die weiterhin unklare Corona-Lage und sagen ihre Veranstaltungen für die anstehende Session ab. Auf einer Sitzung, an der Vertreter aller Karnevalsvereine aus dem Kreisgebiet teilnahmen, kündigten die Karnevalisten aus Nonnweiler, Schwemlingen, Brotdorf, Büschfeld und Wadern an, 2020/21 auf ihre Veranstaltungen zu verzichten.

 Im Jahr 2019 hat unter anderem eine Horde Piraten das Waderner Narrenvolk begeistert. Eine Kappensitzung wird es in der Hochwaldstadt in der kommenden Session aber nicht geben.

Im Jahr 2019 hat unter anderem eine Horde Piraten das Waderner Narrenvolk begeistert. Eine Kappensitzung wird es in der Hochwaldstadt in der kommenden Session aber nicht geben.

Foto: eb

Bernd Mühlen, der den 23 Kreis-Mitgliedern im Regionalbezirk des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine (VSK) vorsitzt, erklärte auf SZ-Anfrage, dass auch bei den anderen Vereinen niemand so blauäugig sei, zu glauben, dass die anstehende Session stattfinden könne wie gewohnt. Doch viele Vereine wollten noch abwarten, ehe sie eine endgültige Entscheidung treffen. Das ist auch beim größten Karnevalsverein des Kreises, der KG Humor aus Merzig, der Fall, wo die Entscheidung Anfang September fallen soll.

Nach Bernd Mühlens Worten gehe es für die Vereine jetzt darum, „Alternativen zu finden, um das Brauchtum aufrecht zu erhalten“. Selbst wenn es – wie am Dienstag von Gesundheitsminister Jens Spahn angedeutet – eine pauschale Absage geben würde, könne dadurch das Brauchtum nicht verboten werden. „Das Training der Garden läuft und auch die Büttenredner machen sich weiter ihre Gedanken“, sagt Mühlen. Eine Möglichkeit, die einige Vereine bereits in Betracht zögen, seien vereinsinterne Veranstaltungen, bei denen die Akteure, die sonst an den Kappensitzungen mitwirken würden, ausschließlich vor den eigenen Mitgliedern auftreten würden.

Die Karnevalsgesellschaft Wadern begründete die Absage ihrer Kappensitzung und Stockbauerehrung mit den derzeit gültigen Hygiene- und Abstandsregeln. Ziehe man diese in Betracht, „ergibt sich, dass wir zu einer Kappensitzung in der Herbert-Klein-Halle maximal ein Drittel der üblichen Besucherzahl einlassen dürften. Unsere Aktiven wären da noch nicht berücksichtigt. Wir sind der Meinung, dass es sinnlos wäre, unter solchen Bedingungen eine Saalfaasend zu veranstalten“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Offen sei für die Waderner Karnevalisten noch die Frage, ob die Rathauserstürmung Ende Februar kommenden Jahres stattfinden könne. In dieser Sache wollen die Verantwortlichen abwarten, wie sich die Lage bis dahin entwickelt.

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