Handball: Merzig bricht in der zweiten Halbzeit völlig ein

Merzig. Nach dem Schlusspfiff wussten die Fans in der Merziger Thielsparkhalle zunächst mal gar nicht, wie sie auf die 23:25-Heimniederlage ihrer Mannschaft reagieren sollten

Merzig. Nach dem Schlusspfiff wussten die Fans in der Merziger Thielsparkhalle zunächst mal gar nicht, wie sie auf die 23:25-Heimniederlage ihrer Mannschaft reagieren sollten. Da hatten die Oberliga-Handballerinnen des HSV Merzig/Hilbringen den Tabellenführer TuS Neunkirchen in den ersten 30 Minuten quasi an die Wand gespielt, ihre beste erste Halbzeit der Saison (17:8) gezeigt - und dann brechen sie nach der Pause derart drastisch ein. "Das war schon krass. Angst vor der eigenen Courage", vermutete Zuschauer Michael Klein. Als Ex-Trainer hatte Klein schon so einige wechselhafte Halbzeiten des HSV erlebt, einen Spielverlauf wie diesen aber noch nie. "Anfangs spielten sie wie aus einem Guss, später völlig gehemmt", seufzte er. Dabei hatte Kleins Nachfolger Andreas Kiedron seine Mannschaft optimal auf den starken Gegner eingestellt. Mit großem Siegeswillen gingen die Gastgeberinnen in den Anfangsminuten des hitzigen Saar-Derbys zur Sache. Die meisten Tore erzielte der HSV nach schnellen Gegenstößen. Die aggressive Abwehr vor der sicheren Torfrau Selina Winter hielt den starken Neunkircher Angriff im Zaum. Den Schiedsrichtern war es wohl zu heftig. Die Rote Karte gegen Simone Schmitt nach einem Foul in der 10. Minute war aber überzogen. Auch ohne die beste Torschützin der vergangenen Runde markierte der HSV Treffer um Treffer und spielte sich in einen Torrausch. Zur Pause führte Merzig mit 17:8. Auch nach dem Seitenwechsel (20:11) sah es zunächst nach einem Debakel für den Favoriten aus. Dann zog jemand den Stecker. 20 Minuten lang warf Merzig kein Tor mehr! Im Angriff scheiterten Ina Grgic und Co immer wieder an TuS-Torfrau Linda Beschel. Und die nun müde wirkende HSV-Abwehr machte den Gegnerinnen die Aufholjagd leicht. In der 52. Minute erzielten die Gäste den Ausgleich. Kurz darauf führten sie 24:21. Das war's. Merzig schaffte es nicht mehr, den Hebel umzulegen. Am Sonntag, 16 Uhr, tritt der HSV nun beim SV Zweibrücken zum Saar-Pfalz-Derby an. Das Hinspiel hatte die Kiedron-Truppe mit 24:18 gewonnen. rosHSV Merzig/Hilbringen: Winter; Grgic 9/4, Unbehend 4, Herbst 4, Michler 2, Schmitt Sandra 2/1, Meyer-Klein 1, Ehl 1, Sieren, Schmitt Simone, Heinz, Ernst, Endres.

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