Familienfreundliche Kommune Schlegel-Friedrich: 30 Seiten starkes Konzept überzeugte

Merzig/Saarbrücken · Seit vergangenem Donnerstag darf der Landkreis Merzig-Wadern offiziell das Siegel „Familienfreundliche Kommune“ führen. Im vergangenen August habe man sich beim Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie um das Siegel beworben, erklärte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich.

Das eingereichte, rund 30 Seiten starke Konzept überzeugte – wobei das Thema Familienfreundlichkeit beim Landkreis generell großgeschrieben werde, wie Schlegel-Friedrich sagte. Schließlich handele es sich nicht um eigens für das Siegel entwickelte Maßnahmen, sondern vielmehr um eine Zusammenschau dessen, „was im Kreis seit Jahren gelebt und getan wird“, verriet Schlegel-Friedrich. Die Projekte reichen von Kita-Ausbau über Berufsorientierung für Jugendliche bis zu Integrationsarbeit und Angeboten für Senioren.

So sind etwa Projekte wie das InnoZ seit Jahren erfolgreich. Das 2012 begründete Schüler-Zukunfts-Zentrum ist eine Initiative und Einrichtung des Landkreises Merzig-Wadern zur außerschulischen MINT-Förderung von Schülern. Das InnoZ verfügt über ein voll-ausgestattetes Bio-, Chemie- und Physik-Labor; verschiedene Workshops – vom der Kosmetik-AG bis zur Robotik-AG – werden angeboten.

Weitere Projekte sind die Jugendkoordination im Landkreis, KÜM (kommunales Übergangsmanagement), die Ausbildungsmesse – alle sollen Jugendlichen den Übergang von Schule in Beruf erleichtern.

Auch die Kreisverwaltung selbst zeigt sich familienfreundlich. So gibt es ein Sommerferienprogramm für Kinder von Mitarbeitern, um die Eltern während der Ferien in der Betreuung zu unterstützen. Es gibt einen Frauenförderplan, Telearbeit ist ebenso möglich wie flexible Arbeitszeiten, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Diese Angebote werden zunehmend nicht mehr nur von Frauen, sondern auch von Männern genutzt, wie die Verwaltungschefin festgestellt hat.

Projekte wie der Kindergartenbus in Wehingen, die Nachtbusse oder die Mitnahmebänke in Wadern verbessern Mobilität im ländlichen Raum. Ein generationenübergreifendes Erfolgsmodell ist das Mehrgenerationenhaus in Merzig, das bereits seit 20 Jahren besteht. Ganz neu dagegen ist der Dorfgarten in Wadrill: Der ehemalige Tennisplatz wird zum Dorf- und Lerngarten. Der Anbau von heimischen Zier- und Nutzpflanzen ermöglicht Interessierten ebenso einen Zugang zum Gärtnern wie Schul- und Kitakindern.

„Im Hinblick auf den demographischen Wandel ist ja nicht nur der Aspekt zu berücksichtigen, dass man dafür sorgen muss, dass hier die Älteren gut leben können, sondern auch dafür, dass die Jüngeren bei uns bleiben“, erklärt Daniela Schlegel-Friedrich, „und dafür können wir als Landkreis schon einiges tun“: in der Funktion als Schulträger, in der Jugendhilfe, beim Ausbau der Kinderbetreuung in Kitas bis zur Mobilität im ländlichen Raum – ein weites Feld.

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