Fortbildung Wie aus Bäumen Bretter werden

Wadern-Altland · Die Verarbeitung von Holz war Thema einer Infoveranstaltung. Am Samstag geht es in Wadrill um Wildschäden.

 Draußen im Revier erläuterte Oliver Linnebach anhand vorbereiteter Stämme von Laub- und Nadelhölzern den Waldbauern die spezifischen Gütemerkmale und Aushaltekriterien.

Draußen im Revier erläuterte Oliver Linnebach anhand vorbereiteter Stämme von Laub- und Nadelhölzern den Waldbauern die spezifischen Gütemerkmale und Aushaltekriterien.

Foto: eb

Zu einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Holzverwendung und Holzhaushaltung“ hatte die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Saar nach Altland in den Dösterhof geladen. Bei dieser Veranstaltung wurden in der Theorie die Nutzungswege und -möglichkeiten unserer heimischen Hölzer betrachtet.

Referent Michael Stroh (Wadrill) war die Theorie vorbehalten. „Ich möchte aufzeigen, was eigentlich aus unserem Holz entsteht, mit Schwerpunkt Holzverarbeitung“, begann Stroh sein Referat. Dabei betonte er, dass der Wirtschaftswald eine Nutzung, also Ertrag, bringen muss. Hierzu gehörte vornehmlich die mechanische Bearbeitung von Stämmen zu Brettern, Balken, Spänen und Furnieren, wobei er auch einen Blick zu den wesentlichen Schritten und Besonderheiten der industriellen Produktion aufzeigte. Die Holzverarbeitung zu Möbeln, Fenstern oder Parkett blieben außen vor. Er schickte voraus, dass bei der heutigen Waldstruktur und auch bei der Holzbearbeitung der Fokus mehr auf das Nadelholz (rund 56 Prozent, wobei Fichte und Kiefer fast 48 Prozent ausmachen) gegenüber dem Laubholz (44 Prozent) gerichtet ist.

Stroh erläuterte die einzelnen Prozesse innerhalb der Sägewerke. Dabei schnitt er die Arbeitsschritte Entrinden, Vermessen/Sortieren, Einschneiden, Brettware sortieren sowie Schnittholztrocknung für Nadelholz an. Zudem erläuterte er für diese Hölzer die unterschiedlichen Bearbeitungsarten und die Herstellung von Lamellenholz, Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz, Massivholzplatten und Brettsperrholz sowie deren Anwendungen. Der nächste Schritt war dem Laubholz gewidmet, das mehr für die Bearbeitung von Möbeln, Parkett und im Bauwesen überwiegend im Innenausbau als Treppen, Türen und Fußböden (Buche, Eiche, Esche) geeignet ist.

Letztendlich gab es noch einen Abstecher zum vermehrten, auch zum Teil notwendigen Waldumbau von Nadel- zu Laubhölzern, der im Markt der Holznutzer sicherlich Auswirkungen haben wird. Dazu stellte er die Frage, ob der „neue Wald“ im Stande sei zu liefern, was die Industrie in der Zukunft benötige.

Im praktischen Teil referierte Oliver Linnebach, ehemaliger Geschäftsführer der FBG Saar, über Vermessung, die Einteilung in Güteklassen, rechtliche Vorschriften und wie mit welchen Augen Hölzer ausgehalten und bewertet werden. Anhand von aufgearbeiteten Stämmen von Nadelholz wie Fichten, Douglasien oder Lärchen und Laubholz, mit den Arten Eiche, Buche oder Ahorn und andere wurden deren Gütemerkmale und Aushaltekriterien erläutert. Dabei wurde auf Fehler in Aststärke, Krümmung, Risse und Fäule eingegangen sowie auf die Preisgestaltung und Festmeter-Gehalt. Auch wurden hier spezielle Sortimente wie Wasserreisereichen und Energieholz vorgestellt. Zudem war Raum, um über die unterschiedlichen Produktionszeiträume von Nadel- und Laubholz zu diskutieren.

Die Forstbetriebsgemeinschaft Saar lädt zur nächsten Fortbildungsveranstaltung zum Thema Wildschäden für Samstag, 23. März in die Wadrilltalhalle nach Wadrill ein. Beginn ist um 9 Uhr. Zunächst spricht ein Fachanwalt über „Rechtliches zur Wildschadensthematik“ und ab 12 Uhr wird ein Gutachter vor Ort in einem Waldstück über die „Erkennung von Wildschäden und deren Vermeidungsmöglichkeiten“ referieren.

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