Faszinierendes Verfolgungsrennen über Merzig-Waderner Himmel

Merzig-Wadern. Wer seinen Blick am Dienstagabend um 20.10 Uhr nicht in den sternenklaren Abendhimmel richtete, war selbst schuld. Wer es sich zu Hause im Fernsehsessel beim Ansehen der Tagesschau bequem machte, hat sich ein Spektakel der besonderen Art entgehen lassen

Merzig-Wadern. Wer seinen Blick am Dienstagabend um 20.10 Uhr nicht in den sternenklaren Abendhimmel richtete, war selbst schuld. Wer es sich zu Hause im Fernsehsessel beim Ansehen der Tagesschau bequem machte, hat sich ein Spektakel der besonderen Art entgehen lassen. Als kurioses Wettrennen am Abendhimmel angekündigt, waren es die knapp 120 Sekunden, in denen die Internationale Raumstation ISS und die sie verfolgende US-Raumfähre "Discovery" am Himmel über Merzig-Wadern zu sehen waren, wert, den gemütlichen Fernsehsessel zu verlassen und sich mit Kindern, mit Freunden und Bekannten auf freies Feld und in die nächtliche Kühle zu begeben. Und so reckten sich bereits kurz vor acht die Hälse etlicher Schaulustiger gen Himmel, um den heiß ersehnten Anblick menschlicher Kreativität und Ingenieurskunst, der in knapp 400 Kilometer Höhe vorbeiziehen sollte, bloß nicht zu versäumen. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Punkt 20.11 Uhr ließen die ersten Rufe erahnen, was wenige Sekunden später Gewissheit wurde. Zwei strahlend helle Punkte tauchten wie aus dem Nichts auf und bewegten sich, aus Richtung Südwesten kommend, gleichmäßig auf die Zuschauermenge zu: die größere ISS zuerst, in ihrem Gefolge nur wenig dahinter, die Distanz immer mehr verkürzend die "Discovery". Viele Schaulustige hätten sich gewünscht, die Flugbahn der beiden künstlichen Gebilde bis zu ihrem Kontakt, dem Andockmanöver, in der Nacht zum Mittwoch verfolgen zu können. Doch nach knapp zwei Minuten war das Spektabel bereits vorbei. Binnen weniger Sekunden tauchten ISS und Discovery in den Erdschatten ein und entzogen sich den Blicken der Betrachter.Fazit: Trotz der Kürze ein grandioses Schauspiel. Zurück bleibt ein Stück Ehrfurcht vor menschlichem Wagemut und dem Pioniergeist, der die Menschheit ein Stück näher zu den Sternen gebracht hat. ksb

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