Ernst: "Äußerungen der CDU zu OB Lauer sind unanständig"

Merzig. "Mit Empörung" hat der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Merzig, Dieter Ernst, die Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Dirk Dillschneider zu Ambitionen von Oberbürgermeister Alfons Lauer (wir berichteten) zurückgewiesen und sie als "unanständig" bezeichnet

Merzig. "Mit Empörung" hat der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Merzig, Dieter Ernst, die Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Dirk Dillschneider zu Ambitionen von Oberbürgermeister Alfons Lauer (wir berichteten) zurückgewiesen und sie als "unanständig" bezeichnet. Der Merziger CDU-Chef hatte vergangene Woche in der SZ dem Chef im Merziger Rathaus vorgeworfen, er sei der Kreisstadt überdrüssig. Lauer, der während der Landtagswahl und bis zur Bildung der Jamaika-Koalition an der Saar als Minister im von Heiko Maas geführten Kabinett gesetzt war, hatte zuvor der SZ gesagt, er wolle sich um das Amt des Geschäftsführers des Städte- und Gemeindetages an der Saar bewerben, wenn ihn die Bürgermeister-Kollegen beider Couleur dazu ermutigten. "Ministrabel" Dillschneider wurme es wohl, vermutet Ernst in einer Presseerklärung von gestern, "wenn der Merziger Oberbürgermeister aufgrund seiner großen persönlichen Fähigkeiten als ministrabel eingeschätzt wird und aufgrund dieser überragenden Fähigkeiten saarlandweit als möglicher Nachfolger des verstorbenen Richard Nospers als geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Saarländischen Städte- und Gemeindetages gehandelt wird".Man traue dem Merziger Oberbürgermeister landesweit zu, die Interessen der saarländischen Städte und Gemeinden gegenüber der Landesregierung und dem Landtag zu vertreten, stellt Ernst fest. Dazu gehöre, sich - verfassungsrechtlich legitimiert - an Gesetzgebung und kommunalrelevanten Themen zu beteiligen und die Geschäfte des Kommunalen Arbeitgeberverbandes und der saarländischen Verwaltungsschule zu führen. Ernst: "Eine vergleichbare Befähigung eines CDU-Politikers ist mir bisher noch nicht zu Ohren gekommen." "Diffamierung" Dies mit der Motivation "der Kreisstadt überdrüssig" zu bezeichnen, nennt Lauers Parteifreund "unanständig". Wenn Dillschneider dann auch noch die so genannte Kulturamtsaffäre bemühe, die dem OB angeblich "wie ein Klotz am Bein" hänge, könne dies nur als Diffamierung bezeichnet werden. "Das Gutachten der unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC hat eindeutig ergeben, dass sich der Oberbürgermeister hier nichts vorzuwerfen hat." Selbst ein von der CDU verlangtes Ergänzungsgutachten zur Verantwortlichkeit des Verwaltungschefs habe dieses Ergebnis bestätig, sagt Ernst. "Dillschneider sollte lieber vor der eigenen CDU-Haustür kehren", rät der Sozialdemokrat seinem Kontrahenten. Würde man Dillschneider seine Maßstäbe anlegen, meint Ernst, "müsste man fragen, ob die über 100 Grundschulschließungen und andere Entscheidungen seinem Kreis-chef Jürgen Schreier ein so schwerer Klotz am Bein waren, dass er der Landesregierung und des CDU-Fraktionsvorsitzes überdrüssig war und die nächstbeste Gelegenheit ergriff, um sich seiner Ämter zu entledigen und auf einen hochdotierten Posten bei Saartoto zu wechseln."

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