Hallenfußball Drei Tage voller Überraschungen

Wadern · Beim Masters-Qualifikationsturnier in Wadern warf SV Losheim FK Pirmasens raus. Der Pokal ging an den SV Hasborn.

 Im Finale in Wadern trafen VfL Primstal, hier mit Patrick Backes im weißen Trikot, und SV Hasborn um Nicolas Küss aufeinander.

Im Finale in Wadern trafen VfL Primstal, hier mit Patrick Backes im weißen Trikot, und SV Hasborn um Nicolas Küss aufeinander.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel

Christian Reiter, Torwart des SV Hasborn, ballte eine Faust und stieß einen lauten Jubelschrei aus. Gerade hatte der Schlussmann 13 Sekunden vor dem Ende des Finales beim traditionsreichen Haco-Turnier des FC Noswendel Wadern (68 Wertungspunkte) einen Schuss von Pascal Limke vom Endspielgegner VfL Primstal zur Ecke abgewehrt. Reiter wusste, dank dieser Parade war seiner Mannschaft der Sieg nicht mehr zu nehmen. Hasborn führte zu diesem Zeitpunkt mit 4:2 – dies war auch der Endstand.

Der aus Noswendel stammende Reiter, der aktuell in Wadern wohnt, konnte damit zum ersten Mal das Hallenturnier vor seiner Haustür gewinnen. „Für mich ist das ein ganz besonderes Gefühl. Ich war schon als Kind hier immer als Zuschauer in der Halle, und für mich ist dieses Turnier das Beste überhaupt“, erklärte der 30-Jährige strahlend.

Wenige Meter von Reiter entfernt jubelte zeitgleich Cedric Collet. Der Mittelfeldspieler, der normalerweise für Hasborns Reserve in der Bezirksliga auf dem Feld steht, hatte die beiden entscheidenden Treffer im Endspiel markiert. Ihm gelang zunächst mit einem Aufsetzer das 3:2, dann nach einem Pass von David Quinten das 4:2.

„Wir hätten gerne gewonnen, aber ich gönne auch Hasborn den Sieg“, erklärte Primstals Patrick Backes. Der Mittelfeldspieler nutzte seinen Weihnachts-Urlaub, um ein kurzes Comeback im VfL-Dress zu geben. Backes arbeitet derzeit in Schweden – und steht Primstal deshalb derzeit auf dem Feld nicht mehr zur Verfügung.

Das Waderner Turnier war auch in diesem Winter wieder ein Zuschauermagnet. Allein 650 Besucher sorgten dafür, dass die Herbert-Klein-Halle am Finaltag brechend voll war. Insgesamt kamen an drei Turniertagen 1500 Zuschauer. „Ich war zum letzten Mal als 18-Jähriger mit dem SV Hasborn hier beim Turnier dabei. Und ich muss sagen, die Atmosphäre ist einfach klasse. Dass die Halle bis abends um kurz vor halb zwölf bis auf den allerletzten Platz gefüllt ist, ist einfach Wahnsinn“, erklärte Thorsten Schütte, seit diesem Sommer Spielertrainer des gastgebenden FC Noswendel Wadern.

Die zahlreichen Zuschauer sahen einige Überraschungen: Titelverteidiger SV Morlautern (Oberliga) scheiterte bereits in der Zwischenrunde am SV Losheim und dem SV Mettlach. Im Viertelfinale wurde der zweite Oberligist im Teilnehmerfeld, der FK Pirmasens, von Landesligist Losheim mit 7:0 aus der Halle gefegt.

Der Landesligist musste sich im Halbfinale aber gegen Hasborn mit 1:2 geschlagen geben. Die Losheimer Aljoscha Sauer und Daniel Mohm sahen dabei – jeweils nach Schubsern gegen Gegenspieler Rot. Im zweiten Semifinale zog Gastgeber Noswendel Wadern (Verbandsliga) gegen Primstal mit 2:4 den Kürzeren. Danach sicherten sich die Hausherren durch ein 6:2 gegen Losheim aber immerhin Rang drei.

„Dieses Ergebnis ist mehr als in Ordnung für uns, auch wenn das Erreichen des Finales möglich gewesen wäre“, fand Schütte. Zufriedenheit herrschte – trotz der beiden Niederlagen im Halbfinale und im Spiel um Platz drei auch beim SV Losheim. „Als Landesligist bei so einem hochkarätig besetzten Turnier in die Punkteränge zu kommen ist ein Erfolg“, urteilte SVL-Spielertrainer Lalla.

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