Singer-Songwriter Die Band Ezio lässt sich nicht in eine Schublade stecken

Ein Brite mit italienischen Wurzeln und ein Halbkenianer machen gemeinsam Musik. Was dabei herauskommt, zeigen sie heute Abend in Saarburg.

 Zwei Männer und eine Gitarre: Der Brite mit italienischen Wurzeln Ezio Lunedei tourt mit Gitarrist Mark „Booga“ Fowell durch die Welt.

Zwei Männer und eine Gitarre: Der Brite mit italienischen Wurzeln Ezio Lunedei tourt mit Gitarrist Mark „Booga“ Fowell durch die Welt.

Foto: Richard Ecclestone

Mal laut und rockig und dann wieder ruhige und gefühlvolle Töne: Das ist die Band Ezio. Ihre Musik läuft in den lokalen Radiosendern zwar nicht rauf und runter, aber für Akustik- und Singer-Songwriter-Fans haben sie definitiv etwas zu bieten. Die Musikzeitschrift Rolling Stone beschreibt die Klänge des Duos, welches sich aus Sänger Ezio Lunedei und Gitarrist Mark „Booga“ Fowell zusammensetzt, als „herzenswarmer Songwriter-Soul”. Ob sie dieser Beschreibung gerecht werden, stellt Ezio  heute Abend in Steffens Gewächshaus in Saarburg unter Beweis.

Wie hat alles angefangen? Wie hat sich das Duo Ezio zusammengefunden?

Ezio: Booga und ich haben beide schon immer Musik gemacht und waren vor unserer Gründung auch beide in verschiedenen Bands. Irgendwann bin ich von elektronischer zu akustischer Gitarrenmusik gewechselt. Booga und ich waren damals gut befreundet, und irgendwann wollte er mitmachen und dabei ist es bis heute geblieben. So haben wir unser Abenteuer begonnen. Seitdem haben wir zwölf Alben produziert und machen vielleicht als Nächstes sogar eine Best-of-Platte.

Wie beschreibt man Ihren Musikstil am besten?

Ezio: Es ist eigentlich wirklich unmöglich, Musik zu beschreiben. Genauso unmöglich, wie zum Beispiel den Geschmack eines Spiegeleis zu beschreiben. Wir erkunden in unserer Musik immer wieder ganz verschiedene Musikrichtungen. Das können wir, weil wir unsere Musik immer sehr einfach halten. Dabei verlieren wir aber nicht unsere musikalische Persönlichkeit. Unsere Musik kann manchmal sehr rockig sein, aber manchmal eben auch langsam und melodisch. Unsere Musik variiert sehr viel. Manche Menschen stört das. Besonders die Deutschen mögen das gar nicht. Viele wollen uns am Liebsten immer in eine Schublade stecken. Dann ist die Musik natürlich leicht zu beschreiben. Es ist ein Problem, dass man nicht weiß, wie man unsere Musik beschreiben kann, aber das ist es auch, was uns spannend macht. Die Leute wissen nie, was sie von uns erwarten können. Wir langweilen unser Publikum nicht, weil wir eben in keine Schublade passen.

Wie ensteht die Musik von Ezio?

Ezio: Ich schreibe zunächst die Songs und teilweise auch die Begleitmusik. Mein Bandkollege Booga hört sie dann zum ersten Mal vor Publikum und improvisiert dazu auf der Akustik-Gitarre. Wir kennen uns so gut, dass das auch immer funktioniert. Normalerweise ist das Erste, was er improvisiert, auch immer das Beste.

Was inspiriert Sie zu Ihren Songtexten?

Ezio: Früher waren das immer die Frauen. In letzter Zeit lasse ich mich aber auch sehr von den Dingen, die in der Welt nicht so rund laufen, inspirieren. Die Welt ändert sich momentan und das auf eine Weise, die mir gar nicht gefällt. Das bewegt und beschäftigt mich und inspiriert mich gleichzeitig. Ich will nicht immer nur von mir ausgehen und nur Probleme behandeln, die mich betreffen. Da gibt es weitaus größere Dinge in der Welt.

Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie bis jetzt in Ihrer musikalischen Karriere erreicht haben?

Ezio: Auf der einen Seite ist der Beruf des Musikers frustrierend. Es ist immer ein Auf und Ab. Es sind auch immer wieder die gleichen Orte, an denen wir spielen. Ich muss aber sagen, dass wir ein sehr treues Publikum haben. Es ist trotzdem schwierig, als Musiker heutzutage zu bestehen. CDs zu verkaufen ist schwer. Jeder lädt heutzutage alles aus dem Internet runter. Es ist wirklich schwierig, diesen Job zu machen. Auf der anderen Seite bin ich aber sehr zufrieden damit, was wir geschaffen haben und mit der Musik, die wir in den letzten Jahren produziert haben. Es hat uns unglaublichen Spaß gemacht.

Denken Sie manchmal daran aufzuhören?

Ezio: Das Ding ist, dass ich mir den Beruf des Musikers nicht ausgesucht habe. Man macht halt, was man kann. Wir haben auch keinen Plan B. Für uns gab es immer nur die Musik. Wir kennen und können nichts anderes. Deswegen kommt aufhören nicht infrage.

Was können die Leute heute Abend in Saarburg erwarten?

Ezio: Gute Musik, ein paar Witze und einfach Spaß. Wir haben ein Singer-Songerwriter-Konzert mit viel Gitarrenmusik im Gepäck und werden für eine unbeschreibliche Energie sorgen. Mit uns wird den Leuten definitiv nicht langweilig, und hoffentlich können wir sie auch ein paar Mal zum Lachen bringen. Ziel ist es natürlich, sie von unserer Musik zu überzeugen und hoffen, dass sie auch auf eines unserer nächsten Konzerte kommen wollen.

Freuen Sie sich darauf, nach Deutschland zu kommen?

Ezio: Wir sind in Deutschland schon viel rumgekommen, und wir lieben es. Die Reaktionen der Leute dort sind wunderbar. Die Deutschen sind auf Konzerten viel enthusiastischer als andere Nationalitäten. Das deutsche Publikum behandelt einen mit viel mehr Respekt. Zum Saarland habe ich eine ganz besondere Beziehung. Eine Freundin kommt von dort, und außerdem liebe ich den Moselwein, Lyoner und Bruch-Bier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort