Fußball Der Torjäger mit der weiten Anreise

Mettlach · Fußball-Saarlandligist SV Mettlach trifft an diesem Samstag im Kellerduell auf den SV Hasborn. Für SV-Torjäger Julian Scholler ist es das Duell gegen seinen Ex-Club. Dafür reist der 29-Jährige extra aus der Schweiz an. 

Mit Schweizer Präzision: Sechs Treffer hat Julian Scholler in dieser Saison bislang für den SV Mettlach erzielt – und ist damit der beste Torjäger des Vereins. Hier trifft er zum 1:0 gegen Schwalbach.

Mit Schweizer Präzision: Sechs Treffer hat Julian Scholler in dieser Saison bislang für den SV Mettlach erzielt – und ist damit der beste Torjäger des Vereins. Hier trifft er zum 1:0 gegen Schwalbach.

Foto: Kerosino/Achim Thiel

Julian Scholler ist in dieser Saison der treffsicherste Akteur bei Fußball-Saarlandligist SV Mettlach. Sechs Saisontore hat der 29-Jährige bislang auf dem Konto. Da darf der Angreifer auch schon mal ran, wenn er nicht ganz so fit ist. Wie beispielsweise am vergangenen Sonntag beim 3:3 des SV gegen den FC Homburg II.

In der Partie beim Tabellen-Schlusslicht lag Mettlach 20 Minuten vor Schluss mit 2:3 hinten. Scholler saß wegen muskulärer Probleme nur auf der Bank – wurde dann aber trotzdem eingewechselt. „Ich habe ihm gesagt, er soll nicht so viel laufen, sondern sich nur um den Strafraum herum bewegen, damit mit seinem Muskel nichts passiert“, berichtet Mettlachs Trainer Christoph Gläsner lachend. Der Schachzug, den angeschlagenen Torjäger zu bringen, ging voll auf. Scholler traf in der 83.Minute zum 3:3 – und rettete seinem Team damit einen wichtigen Punkt.

Mittlerweile macht der Muskel Scholler keine Probleme mehr. Und so fiebert er dem Duell seiner Mannschaft an diesem Samstag um 14.30 Uhr gegen den SV Hasborn entgegen. Denn für den 29-Jährigen ist es ein ganz besonderes Spiel – gegen seine alten Kameraden. Von 2012 bis 2015 schnürte Scholler für Hasborn die Schuhe. „Klar ist die Partie deshalb etwas Besonderes für mich. Ich treffe viele alte Bekannte“, erklärt der Angreifer.

Und dafür nimmt Scholler einiges in Kauf: Denn der Mettlacher Stürmer reist für die Partie extra aus der Schweiz an. Seit dieser Woche lebt der 29-Jährige in der Nähe von Zürich. „Ich arbeite als SAP-Berater und habe dort einen neuen Job gefunden“, berichtet Scholler. „In den vergangenen Wochen war ich schon ein paar Mal in der Schweiz, um den Umzug zu regeln. Jetzt bin ich fest dort.“

Trotzdem will er weiter für Mettlach auflaufen. Vorerst jedenfalls. „Die Saison mache ich auf jeden Fall noch zu Ende, auch wenn es sicher anstrengend wird“, sagt der 29-Jährige. „Danach wird aber wohl Schluss sein, auch wenn ich mich in Mettlach sehr wohlfühle.“

Dass Scholler seine Zelte beim SV im kommenden Sommer schon wieder abbrechen muss, ist sehr bitter für ihn. Denn nach zwei „Seuchenjahren“ hat er sich gerade wieder in die Saarlandliga zurückgekämpft.

Scholler wechselte im Dezember 2015 vom SV Hasborn zum Oberligisten FC Hertha Wiesbach. Für den spielte er aber nie in der Liga. Denn beim ersten Einsatz für die Hertha – noch in der Halle – zog sich der Stürmer seinen dritten Kreuzbandriss zu. Es folgte eine lange Pause – und danach ein berufsbedingter Umzug nach Karlsruhe. Dort lief er in der Hinrunde der Spielzeit 2016/17 acht Mal für den Kreisligisten FV Neuthard auf.

Von dort ging es nach seiner Rückkehr ins Saarland im Januar dieses Jahres zum SV Mettlach. „Dadurch, dass ich lange nicht mehr regelmäßig gespielt hatte, wusste ich, dass es schwer für mich wird“, berichtet Scholler. Doch der 29-Jährige arbeitete hart, um für den SV eine Verstärkung zu sein. „Der Einstieg war schwer“, gibt Scholler zu. „Aber mittlerweile funktioniert es wieder gut.“ So gut, dass er nach seinen auskurierten muskulären Problemen im Heimspiel gegen Hasborn wieder ein heißer Kandidat für die Startelf ist.

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